Die Londoner Elektronik-Rocker Archive sind Pink Floyd-Fans. Und das hört man ihrer Platte an.
Aus ihren Einflüssen machen Darius Keeler, Denny Griffiths und Craig Walker keinen Hehl. Auf der Bühne umgeben sich die Herren aus dem Londoner Westend mit einem achtköpfigen Ensemble und schwelgen in sphärischen Epen zwischen Prog-Rock, 6os-Pop und Dunkel-Elektronik à la Death In Vegas/Massive Attack. „Again“, der grandiose Opener des neuen Archive-Albums „You All Look The Same To Me“, pendelt sich bei schlappen 16 Minuten Spielzeit ein und breitet psychotisch-psychedelische Klangflächen aus, bei denen Pink Floyd nicht nur von ferne grüßen. „Mit elf habe ich zum ersten Mal ‚The Piper At The Gates Of Dawn‘ gehört“, sagt Keyboarder Keeler, „und diese Platte hat mein ganzes Leben verändert. Es war zwar lange uncool, das zuzugeben, aber ich finde es wichtig, dass man zu seinen Roots steht.“ Und Archive scheinen nun mal glühende Floyd-Verehrer zu sein. „Ich bin stolz darauf, dass wir so authentisch klingen“, lacht Keeler. „Vielleicht können wir ja die Jugend für Scheiben wie ‚Meddle‘ oder ‚Dark Side Of The Moon‘ begeistern.“
Eine Tribute Band wollen Archive freilich nicht sein. Die drei gestandenen End-30er haben in Bands wie Power Of Dreams oder Genaside 2 den großen Business-Frust erlebt, „You All Look The Same To Me“ ist bereits das dritte Album unter dem Namen Archive. Die beiden Vorgänger pendelten noch zwischen HipHop und Elektronik – und gingen unter, weil ihre Macher nicht jung und trendy waren. Nun folgen Keeler, Griffiths und Walker ihrem Herzen – und sind plötzlich gefragt wie nie. Keeler: „In Frankreich und Spanien ist man ganz verrückt nach uns. Und auch David Gilmour mag das Album.“ Nur der ewige Griesgram Roger Waters zeigt sich unbeeindruckt. „Wir hätten ihn gerne auf seiner Europa-Tour begleitet, aber er hat nicht reagiert. Jetzt spielen wir halt alleine.“lst wohl besser so.
www.archives-archive.co.uk