The Music: Wir machen Musik
The MUSIC: Wenn eine junge Band namens The Music ein Debüt namens „The Music“ vorlegt, wird selbst dem Letzten klar, worum es geht: um Haltung. Doch, das ist schon lässig: „Wieso sollen wir uns den Kopf über einen Namen zerbrechen, wenn’s doch um Musik geht , antwortet Gitarrist Adam Nutter auf die nahe liegendste Frage. Lakonie könnte allerdings auch eine Methode sein, sich unter den Vorschusslorbeeren wegzuducken, mit denen die Youngsters derzeit überschüttet werden: Vorgestern drückte das Quartett noch die Schulbank in der Brigshaw High School in Kippax bei Leeds, gestern wurden es von einem Label unter die Fittiche genommen, das zuvor schon The Verve und die Smashing Pumpkins betreut hat – und heute gilt The Music als „die wichtigste Band seit Oasis“. Schreibt zumindest das dominierende britische Pop-Barometer NME, fest entschlossen, hier neue Superstars aus der Taufe zu heben. Auf die frenetisch beklatschte EP „You Might As Well Try To Fuck Me“ lassen The Music nun ein Album folgen, das alle Erwartungen erfüllt -und manchmal auch übertrifft. Denn wer hätte gedacht, dass es zwischen Primal Scream und Orbital eine Schnittmenge gibt? Und dass es sich darin trefflich rocken und rollen lässt? In Zeiten eines neuen Purismus ist die Besetzung mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug zwar state-of-the-art. Dennoch wollen (und können] The Music nicht in eine Schublade mit den Strokes oder dem Black Rebel Motorcycle Club gesteckt werden: „Alles klasse Musik, keine Frage“, sagt Nutter, „aber wir suchen noch etwas ganz anderem.“ Nach dem Wahren, Schönen und Guten nämlich, von dem es nach Meinung der Musiker viel zu wenig gibt: „Was im Radio lauft, das ist größtenteils Dreck. Es gibt wenige Bands, nach denen man sich richten kann.“ Für den schlaksigen Adam Nutter war jedenfalls Nirvanas „Nevermind“ ein unvergessliches Aha-Erlebnis. Wenn es überhaupt eine Tradition gibt, in die sich The Music freiwillig einordnen lassen, dann ist es die des Grunge – ergänzt um bewusst psychedelische Ausflüge ins Unbewusste. Es sind noch Plätze frei…
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