History


Martyn Ware und Ian Craig Marsh, zwei auf Computer spezialisierte Angestellte aus dem britischen Sheffield, gründeten 1977 die Dead Daughters. Wenig später kam Sänger Addy Newton hinzu, und das Projekt nannte sich The Future. Im Sommer 1978 ersetzte der Ex-Krankenhaus-Pförtner Phil Oakey den zu Clock DVA abwandernden Newton der neue Bandname: The Human League. Soundpaten waren die deutschen Elektronikpioniere Kraftwerk und Tangerine Dream, Giorgio Moroders Munich Disco Sound, David Bowie und Brian Eno. Der Genre-Klassiker „Being Boiled“ wurde im NME zur „Single Of The Week “ gekürt. Als vierter Mann im Bunde gesellte sich Adrian Philip Wright dazu, ein Vertrag mit Virgin folgte. Die Rivalität zwischen Ware und Marsh auf der einen, Oakey und Wright auf der anderen Seite machte allerdings die weitere Zusammenarbeit unmöglich – die Trennung erfolgte knapp zwei Jahre nach Bandgründung. Oakey und Wright kompensierten den Verlust der Hauptsongwriter mit Susanne Sulley und Joanne Catherall, zwei Girls ohne Showbizerfahrung. Ware und Marsh machten fortan fast ebenso erfolgreich als Heaven 17 bzw. B.E.F. weiter. „Dare!“, das dritte Human League-Album, wurde weltweit fünf Millionen Mal verkauft. Der internationale Erfolg ließ sich mit dem ’84er-Nachfolger „Hysteria“ nicht wiederholen – die Synth-Pop-Hysterie war abgeebbt. 1986 erschien das Album „Crash“. Die Single „Human“ und eine Greatest-Hits-Kollektion waren die vorerst letzten Lebenszeichen der Band. Das Comeback „Romantic?“ im Jahr 1990 wurde ein klassischer Flop. Fünf Jahre später kehrten Oakey und Co, erneut zurück mit dem Album „Octopus“. Und 2001, als die 80er-Retro-Welle voll im Gang war, bot das verbliebene Trio mit „Secrets“ ein weiteres Reunionalbum, diesmal künstlerisch hochwertig, aber ein kommerzieler Flop. Mike Köhler