The Vines – Highly Evolved


Der Titelsong: ein Brett! Eine Minute und vierunddreißig Sekunden lang. Ein Lied wie ein Meteoriten-Einschlag. So hatte nun also auch Australien seine Genre-Kapelle. Auf Albumlänge machten The Vines allerdings deutlich, dass sie sich – im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen – mit ein paar Riffs und viel Gepolter nicht zufrieden geben wollen. Highly Evolved weist – jederzeit bekennend eklektizistisch – weit über die Grenzen des Neo-Garagenrock hinaus und überführt das Genre somit als weiteres Konstrukt der ewigen Gleichmachung von Promotern und Journalisten. Highly Evolved scheut nicht die Pianoballade und auch nicht jene mit Gitarren-Fingerpicking. Das Album leugnet nicht einmal das anerkannte Feindbild des Rock der Westküste (der amerikanischen), tut sich auch noch am britischen Ska der späten siebziger Jahre gütlich und widerlegt damit die These von der Unvereinbarkeit von Hymne und Anti-Hymne.