Britta – Kollektion Gold
Heute betrachtet, scheint es ein Berlin der Vergangenheit zu sein, das da auf Kollektion Gold aus dem Mund von Christiane Rösinger knarzt. Einer Vergangenheit in der sich Titel wie „Die traurigsten Menschen von ganz Berlin“ noch wie augenzwinkernde Geheimbotschaften ausnahmen. Die gute, gesunde Melancholie ist hier, am Vorabend der kalten Rezession, noch hoffähig. Die auf fünf Frauen gewachsene Band verpackt sie in eine einzige, herrlich müde Umarmung. Die Pop-Miniaturen und Chansons von Britta sind derart unaufgeregt eingespielt, dass beim flüchtigen Durchhören nicht mehr bleibt als ein entferntes Wahrnehmen von Größe. In der Tat haben Britta mit ihrem zweiten Album eine große Fin de Siecle-Platte gemacht. Sie ging, wie das Jahrzehnt, in dem sie erschien, relativ unbeachtet unter.