Mark Lanegan: Zwei Seelen ruhen auch in seiner Brust


Mark Lanegan legt sich ungern fest. Schon zu Screaming Trees-Zeiten hielt sich der 1964 in Ellensburg, Washington geborene Musiker gern ein Hintertürchen offen. Während er mit seiner Hauptband den Grunge in die staubige Wüste führte und in Seattle auf dem besten Weg zur Spitze des Grunge-Olymps rockte, widmete er sich solo auf zwei Alben leiseren Roots-, Blues- und Folkklängen. Nach dem Aus der Screaming Trees, mit denen Lanegan von 1986 bis 1996 sieben Alben veröffentlicht“ hatte, veröffentlichte er drei weitere Solowerke, darunter mit illtake care of you (1999) eine persönliche Sammlung in Vergessenheit geratener Roots- und Bluesklassiker. Kaum einer huldigt seinen Wurzeln so unverschteiert wie Mark Lanegan. Dass 2001 der gute alte Rock in Form einer Bandmitgliedschaft bei den Queens Of The Stone Age wieder in sein Leben einzog, ist eine logische Konsequenz seiner persönlichen Balance zwischen Laut und Leise. Sein dieses Jahr erscheinendes sechstes Soloalbum bubblegum vereinigt nach eigenen Aussagen erstmals Lanegans zwei Seelen in Perfektion. Danke dafür: Ohne seine Version von Leadbellys „Where Did You Sleep Last Night“ hätte Kurt Cobain mit Nirvana dieser Blues-Perle nie zu neuem Ruhm verholfen. Das hat er uns beschert: Er hat den Grunge mit dem Stoner Rock vermählt.

Das wollen wir als nächstes uon ihm sehen: Dass er am Bühnenrand grinsend „Typical! murmelt, wenn Nick Oliveri während der Interpretation eines Dave Van Ronk-Songs vergisst, seine Hose auszuziehen.