André 3000: Er könnte Prince beerben
Weder soll hier Andre 3000s Partner Big Boi (Antwan Patton) unter Wert verkauft werden, noch das bisherige Werk der Südstaaten-Hip-Hopper Outkast, die seit 1993 experimentierfreudiger, erdverbundener und weniger selbstgefällig als das mit Gangsterklischees und Sexismen um sich werfende Groß der Konkurrenz aus dem Norden daher kamen. Doch wer miterleben durfte, wie Andre 3000 aka Dre aka Andre Benjamin in seinem wahnwitzigen Video zu DEM Black Music-Crossoverhit des vergangenen Jahres, „Hey Ya!“ (siehe auch Leserpoll ab Seite 24), mit sich selbst als strahlende Backingband aufdrehte, sah und hörte: Diese Ketten mussten gesprengt werden. Andres schlichtweg großartige Solo-Doppetalbum-Hälfte the love below bestätigte diesen Eindruck in vielerlei Weise der Hip-Hop alleine ist dem begnadeten Sänger, Multitrumentalisten und vielseitigen Entertainer ein zu enges Korsett. Er will Jazz und Funk und Soul und Rock und alles! Schon produziert er Kelis noch vor den Neptunes den besten Track aufs aktuelle Album, schmiedet fleißig Filmpläne … 2004 wird sein Jahr! Danke dafür: Ob jemandem tatsächlich Dank dafür gebührt, von ihm genötigt zu J werden, stets doch wieder zu einem Musik-1 fernsehen umzuschalten, das sich schon :- längst nicht mehr über Musik definieren ‚ mag, darüber ließe sich streiten. Trotzdem den allerdicksten Dank für „Hey Ya!“ – mit, gerne aber auch immer wieder ohne Video.
Was hat er uns beschert? Andre schenkt all jenen jede Menge Hoffnung, die erfolgreiche und gleichsam innovative schwarze Musik nicht „nur“ von den etablierten Superstars des Rap definiert wissen wollen.
Das wollen wir als nächstes von ihm sehen: Natürlich, man sollte vorsichtig sein mit – solchen Vergleichen, doch jetzt schreiben wirs trotzdem hin: Hier hat einer definitiv das Zeug dazu, der neue Prince zu werden!