Kurz & Live
Die große Halle schwitzend voll: Mehr Fans als bei der ersten Solotour haben gemerkt, daß Farin Urlaub allein gut gegen ärztearme Zeiten wirkt, auch wenn dem zehnköpfig ska-pop-metallenden Racing Team konsequent kein DÄ-Song über die Lippen/Saiten/Tröten kommt. Der Poppunk des bekennenden Hyperaktiven macht durchaus Hüpflaune, nur beim Witzereißen fehlt Urlaub merklich der kongeniale Widerpart Bela B.. Dieses schöne ad-hoc-Lied auf eine zu reparierende Snaredrum sei aber doch der Nachwelt erhalten: „Es ist noch gar nicht lange her/da hatten wir ne funktionierende Snare/ich wollte, daß es immer noch so war/denn das Leben ist einfach schöner mit ’ner Snore/ Doch hört, es scheint noch nicht zu spät/es sieht so aus, als ob sie wieder geht“. Ein Pöt.
Die beste Liveband des Planeten für zu wenige Buben und viele Mädchen (Ja eben, immer mehr Mädchen auf Konzerten!) stürmt und füllt ihr süddeutsches Heimstadion. Ein seliges, bombastisches, überkandideltes Fest für alle, die aufs Kühlsein (mehrstimmig) pfeifen. Man mag sich gar nicht mehr den Mund fusselig reden darüber, daß diese Band – trotz schwächerer dritter Platte – es verdiente, nie mehr sub-Wembley spielen zu müssen. Beim dritten Lied tanzt Ola auf der Theke, zum Finale dirigiert er Chöre. Danach spielt eine Band namens Sugarplum Fairy. Sagen Sie dem Schreiber bitte: Wie war’s? Er selbst war längst auf Wolke 7.