Nnur „der „andere Surfer“


Mit 45 Minuten 70s-Funk ist Donavon Frankenreiter aus dem Schatten seines erfolgreichen Freundes Jack Johnson getreten.

Donavon Frankenreiter hat eine bemerkenswerte Dreiviertelstunde Musik aufgenommen. Eine entspannte Platte ist es, wie sein Debüt, aberauch eine bedeutend interessantere, move by yourself ist kein aus der Not geborenes Singer/Songwriter-Album -Ich hob mich bei der letzten Platte einfach auf [den Rat von Jack Johnson verlassen. Ich hatte keine Band, keine Ahnung, in welche Richtung alles gehen sollte, und war als Sänger noch extrem unsicher „, sondern ein homogenes, charakterstarkes Werk mit klassischem 70s-Funk, zurückgelehntem Westccoast-Rock und ein bißchen bluesigem Mucker-Gegniedel. Das ist die Musik, die ich immer in meinem Kopf gehört habe, die ich immer machen wollte“, meint Frankenreiter in einer Hotelbar in Berlin. „Ich war nur damals noch nicht soweit. “ Der Mann mit dem einigermaßen unfaßbaren Allman-Brothers/Almost-Famous-Look, der beim Interview einen Schnauzbart trägt, der so buschig und lang ist, daß er die Oberlippe verdeckt, steht nicht mehr im Schatten von Jack Johnson. Sein neues Album erscheint nicht mehr auf Johnsons Label Brushfire Records sondern bei Lost Highway, der Plattenfirma von Ryan Adams, Lucinda Williams, Van Morrison und Lyle Lovett. Frankenreiter ist nicht mehr nur, der andere Surfer, der auch Musik macht“, trotz allem aber noch Surfer. Ich hob gerade für Billabong einen Film auf den Galapagos-Inseln gedreht , erzählt er und reibt sich die roten Augen. „Dann haben wir in Australien gedreht, dann war ich zwei Tage zu Hause in Kalifornien, gestern war ich in London und heute früh bin ich von dort nach Berlin geflogen.“ Er bestellt einen doppelten Espresso und beäugt mißtrauisch das Glas Wasser, das ihm dazu gereicht wird.“.Schnaps?“, fragt er mit einem halben Grinsen. Er schiebt es weg. Surfen und die Musik zusammen, das ist viel Arbeit, aber irgendwie geht das schon“, sagt er… Ich bin in einem Übergangsstadium und kann mir noch nicht leisten, nicht zu surfen. Im Musikbusiness gibt es keine Garantien, und ich will nicht alles auf eine Karte setzen.“ Gut möglich, daß er sich im Musikgeschäft behaupten wird – Frankenreiter hat schon einmal bewiesen, daß er seinen Kopf durchsetzen kann.“.Wenn du gegen den Strom schwimmst, brauchst du viel Kraft“, sagt er und lehnt sich zurück. „Als ich mit U mehr Zeit im Wasser als in der Schule verbracht habe, wurde ich zum Direktor zitiert. Er hat mir ins Gewissen geredet und versucht, mir High-School-Sport wie Football schmackhaft zu machen. Ich wollte aber unbedingt Profi-Surfer werden – auch wenn ich nicht wirklich wußte, was das bedeutet. Ich hob es geschafft. Du mußt etwas wagen, um weiterzukommen. Das ist das Schöne am Leben.“

www.donavonf.com