„Bright 2“ kommt: Netflix setzt seine größte Blamage 2017 fort
Will Smith konnte das Desaster für Netflix nicht verhindern: Die sündhaft teure Netflix-Eigenproduktion wurde zum Gespött. Die Fortsetzung gleicht nun einer Machtdemonstration.
Es sollte der ganz große Wurf werden: In „Bright“ mischte Regisseur David Ayer Fantasy-Film mit Cop-Action, ließ Will Smith mit einem als Ork geschminkten Joel Edgerton auf Streife in Los Angeles gehen. Netflix bestellte den Film, der mit 100 Millionen Dollar sogar für den Streaming-Dienst eine Hausnummer war, für die Weihnachtszeit 2017. Ein Angriff auf das Blockbuster-Kino sollte es werden, Will Smith und viele Effekte sollten ernsthafte Konkurrenz zu den Superhelden und Jedi werden, die seit Jahren die Kinos dominieren. Doch daraus wurde nichts.
Zwar vermeldet Netflix seit dem Start von „Bright“ am 22. Dezember große Zugriffszahlen auf den Film, allzu schwer zu erreichen dürften diese allerdings nicht gewesen sein. Immerhin bestimmt Netflix selbst, welche Filme durch den Algorithmus immer wieder in der Mediathek präsent sind. Dazu ließ sich der Streaming-Dienst eine sehr umfangreiche Werbekampagne kosten, die auf den Exklusiv-Titel hinwies. Das Problem des Films war allerdings, dass er schlichtweg von unterirdischer Qualität war. Von Nutzern wurde dies murrend hingenommen, die Kritik hingegen zerriss „Bright“ öffentlichkeitswirksam. Via IndieWire erhielt „Bright“ schnell den Titel „schlechtester Film des Jahres“, was zwar nicht ganz stimmt, aber nicht einmal vom Regisseur selbst verneint wurde. Ayer lobte sogar noch den Kritiker.Auf IMDb hat „Bright“ einen Bewertungsschnitt von 6,6 Punkten, auf Rotten Tomatoes einen Kritikerschnitt von 28 %. Vernichtende Werte für das vermeintliche Spielfilm-Schlachtross des Streaming-Dienstes. Die Machtdemonstration von Netflix wurde also zum Trash-Fest, das von Schadenfreude begleitet wurde. Als nächste Machtdemonstration darf man also gern verstehen, dass Netflix „Bright“ dennoch fortsetzt.
Ein Video mit einem Fake-Casting für Orks kündigt seit Mittwoch die Fortsetzung an. Und interessanterweise bleibt sich der Streaming-Dienst treu: In bizarrer Geschmacklosigkeit wird ein blutiger Filme, in dem es vermeintlich um Rassismus geht, mit Slapstick-Comedy angekündigt. Passt zum bisherigen Niveau von „Bright“.
Eine große Änderung steht jetzt allerdings schon fest. Drehbuchautor Max Landis wird bei der Fortsetzung nicht mehr beteiligt sein, Regisseur David Ayer schreibt nun auch die Geschichte selbst.