Das Elektronik-Duo Dapayk & Padberg verweigert sich den üblichen Berliner Techno-Konventionen


Eva Padberg und Niklas Worgt amüsieren sich gerade über eine schlechte Kritik, die sie über black beauty, das zweite Album ihres Projekts Dapayk & Padberg, gelesen haben. Von „billigen Sounds“, die auch bei H&M zum Flatrate-Preis verkauft werden können, ist da die Rede. Das ist natürlich Quatsch. Nicht nur, weil man bei H&M (noch) keine Sounds kaufen kann, sondern weil Black Beauty eines der besten Elektronikalben ist, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden. Dapayk & Padberg polarisieren mit ihrer Musik – wahrscheinlich auch deshalb, weil sie sich den gängigen Minimal-Techno- und Berlin-Klischees verweigern. Als zugereiste Berliner – Worgt und Padberg stammen aus der Provinz in Thüringen und sind ein Paar, seit sie 15 ist – arbeiten sie zwar in der „Szene“, grenzen sich aber musikalisch von ihr ab. „Es sind unglaublich viele Leute aktiv“, sagt Worgt, „aber leider passiert relativ wenig. Die Leute ziehen nach Berlin, sind heifs darauf zu spielen, gebucht zu werden und Geld zu verdienen, deshalb passen sie steh eher dem Sound an, anstatt etwas Eigenes mitzubringen.“ Der Berlin-Hype hat seltsame Auswirkungen. „Ein DJ, der aus Amerika hierher zieht, muss nicht unbedingt besonders gut sein“, sagt Padberg. „Aber der wohnt halt dann in Berlin, ist Amerikaner und deshalb automatisch angesagt. Wenn man dazugehören will, muss man drei Tage die Woche weggehen. Weil wir das nicht tun, werden wir von den anderen nicht so richtig zur Szene gezählt.“ Manchmal müssen sie sich von ihren Freunden sagen lassen, „ihr seid ja nicht so die Feierschweine“. Dass Dapayk & Padberg für manche Medien nur deshalb ein Thema ist, weil das Supermodel Eva Padberg involviert ist, ist den beiden klar. Sie machen sich diesen Popularitätsvorteil zunutze, aber sie entscheiden, wer darüber berichten darf. Nachher schaut noch ein Kollege eines „Lifestyle“-Magazins zum Interview vorbei. Er darf sich nur mit Niklas Worgt unterhalten.

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