Alannah Myles
In ihrer kanadischen Heimat bricht sie alle Verkaufsrekorde, in Amerika ist sie Nummer Eins. Alannah Myles ist der Prototyp der neuen Rock-Röhre: Sie nimmt ihre Karriere in allen Belangen selbst in die Hand.
Rock ’n‘ Roll ist keine Männersache mehr: „Es gibt eine Menge Sängerinnen, die lediglich bekannte Rock-Männer kopieren wollen. Ich finde aber, wir Frauen haben selbst genug zu sagen“. Alannah Myles, Kanadas jüngster Stern am Blues-Rock Himmel, ist alles andere als eine schüchterne Gesangs-Maus. Optisch eher eine Mischung aus Jule Neigel und Gloria Estefan ist Alannah die perfekte Selfmade-Frau, die ihre Karriere in allen Belangen selbst in die Hand nimmt. Dreieinhalb Jahre hat sie planmäßig auf ihre Debüt-LP ALANNAH MYLES hingearbeitet, sie hat vom Produzenten bis zum Songautor alle Partner selbst ausgesucht und sie alle tanzen nur nach ihrer Pfeife. David Tyson und Christopher Ward schrieben und produzierten zusammen mit der Sängerin zwölf straighte Rock-Nummern der alten Bonnie Raitt-Schule.
Noch nicht mal beim Abmixen der Songs gab die selbstbewußte Mittzwanzigerin das Heft aus der Hand: „Als die beiden am Mischpult saßen hab ich ihnen die ganze Zeil über die Schuher geguckt und ihnen gesagt, was sie machen sollen. Schließlich steht ja ,Alannah Myles‘ auf dem Cover“. Und der Erfolg gibt der energischen Rock-Röhre mit der leicht angekratzten, aber unüberhörbar jungen Stimme Recht: In den USA ist ihre Single „Black Velvet“ Number One, in ihrer kanadischen Heimat hat sie den Loverboy-Rekord für das bestverkaufte Debüt-Album aller Zeiten (564.000 Stück) vor kurzem eingestellt.