Alarm


Soviel ist sicher: Heute in einem Jahr werden sie sich als beste der neuen Gitarren-orientierten Rock-Bands aus England etabliert haben. Big Country haben sie dann längst hinter sich gelassen und prügeln sich mit den Clash und U2 um die alten Who-Fans.

The Alarm sind ein Quartett aus Wales: Mike Peters (voc, git), Dave Sharp (git). Eddie Macdonald (b) und Nigel Twist (dr). Sie waren bereits mit mehreren Singles („68 Guns“ und „Where Were You Hiding“) in den britischen Charts – und ihrem Debüt-Album DECLARATION scheint das Schicksal beschieden zu sein, längere Zeit auf den Bestseller-Listen zu bleiben.

Sie sind selbst Fans und machen kein Hehl aus ihren Einflüssen. Die Alarm-Musik hat viel von Dylan, Lennon und Springsteen, ebenso aber auch Bezüge zum Punk und dem. was danach kam (Lydon, Strummer, Echo and the Bunnymen etc.). Überraschenderweise gelingt es der Gruppe, all diese Huldigungen zu einem kraftvollen, überzeugenden und vor allen Dingen eigenen Stil umzumünzen.

Eine ihrer Spezialitäten ist der „Protest‘-Song mit erhobenem Zeigefinger, den sie auch mal nur mit 12saitiger Akustik-Gitarre und Harmonika bringen, ohne daß dabei die ursprüngliche Rock-Energie verlorengeht.

Neulich überraschten sie den Produzenten einer Londoner Hard-Rock-Radioshow mit einer Live-Session: bloß akustische Gitarren. Händeklatschen und Fü3etrampeln: sie „stellten einfach die Mikros auf. sangen los und sagten .Produzier das‘ ‚.‘ Auch zu ihrem neuen Live-Programm gehört ein halbspontaner, akustischer Teil, „damit das Publikum voll dabei bleibt.“ Dave Sharp erklärt: „Was wir aul gar keinen Fall wollen, ist der Versuch, einen bestimmten Sound zu entwickeln und bei den Leuten festgelegte Erwartungen zu wecken. Auf dem Album gibt es eine gewisse Kontinuität, aber auch genügend Abwechslung; und auf künftigen Platten werden wir machen, was immer wir wollen und uns nicht von den Erwartungen des Publikums einschränken lassen.“ Noch eine Bemerkung zur Mode: Die Band hat eine Ader für Klamotten, und wenn die genauso ansteckend ist wie ihre Musik, sollte man sich schon mal nach hochgekämmten Haarbüscheln, Westen und Cowboy-Boots umschauen; denn die werden das Punk-Leder als vorherrschenden Mode-Trend der städtischen Arbeiterklasse ablösen.