Alice Cooper: Wenn John Lennon noch leben würde …


Der Grusel-Rocker als Orakel von Delphi. Im Radio-Interview meditiert über die Beatles

Alice Cooper ist In Plauderlaune. Jüngst hat sich die US-Schockrock-Legende („No More Mr. Nice Guy“, „Schools Out“) noch zu den angeblichen Verfehlungen von Till Lindemann geäußert. Nun haut er Mutmaßungen raus über den Verbleib der Beatles nach ihrer spektakulären Bandauflösung Anfang der 1970er-Jahre.

Im US-Radiosender QFM96 aus dem Bundesstaat Ohio entwickelt der 75-Jährige seine Story aus der Perspektive seines Trinkerclubs „Vampires“, in der auch Beatles-Mitglieder abgestürzt sind. „Als sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen und es dann zur Trennung kam und all das Zeug, war das eine interne Sache. Doch wenn im „Vampires“ jemand etwas Schlechtes über Paul gesagt hätte, würde John ihm einem eine reinhauen. Denn das war – trotz allem – sein bester Freund!“

Seine Prophezeiung: Die Liverpooler hätten „definitiv“ wieder zusammengefunden, wäre John Lennon nicht am 8. Dezember 1980 einem tragischen Attentat auf der Upper West Side in New York zum Opfer gefallen.

Der „Poison“-Hitmacher hatte Paul McCartney, heute 81 und noch von der Queen geadelt, und John Lennon in seiner berüchtigten Rock’n’Roll-Kneipe in Hollywood namens „Vampires“ näher kennen gelernt. Die Bar wurde auch zum Namensgeber seiner Supergroup mit Johnny Depp und Joe Perry von Aerosmith.

Nach Einschätzung von Alice Cooper hätte die Aura des Clubs zu einer späteren Einigung geführt: „Wenn sich dort jemand gegenüber Paul oder John mokiert hätte, würde Paul den Raum verlassen. Er würde einfach rausgehen. Es ist dort nicht erlaubt, über beste Freunde so zu sprechen. Sie waren beste Freunde. Egal, was seinerzeit in der ganzen Sache vor sich ging.“

Alice führt im Radiotalk aus, dass Lennon die Beatles-Musik „politischer“ machen wollte, worüber McCartney keineswegs begeistert war. „Einer ging in diese Richtung, der andere in die andere …“, so Coopers Orakel.

Im Jahr 2021 stellte übrigens McCartney definitiv klar, dass er die Beatles NICHT aufgelöst hätte.

Er sagte dazu in einem Interview: „Wir vier haben uns auf wundersame Weise gefunden. Wir sind zusammen aufgewachsen. Es ist, als würde man eine Treppe hinaufgehen, und wir waren immer Seite an Seite auf dieser Treppe. Ich bin wie ein Fan. Ich erinnere mich einfach daran, wie toll es war, mit ihm zu arbeiten, und wie toll er war. Weil man nicht einfach nur herumalbert, man singt nicht mit Otto Normalverbraucher, man singt mit John Lennon …“

Und weiter:

„Es ist sehr wahr. Du sagst, dass ich ihn geliebt habe, und als 17-jähriges Kind aus Liverpool konnte man das nie sagen. Das war einfach nicht möglich. Ich habe also nie wirklich gesagt: ‚John, ich liebe dich, Kumpel‘, ich bin nie dazu gekommen, und jetzt ist es toll zu wissen, wie sehr ich diesen Mann liebe.“