Alles schön bunt hier


Als Pionier der Posler-Kultur ging Stanley Mouse in die Annalen der Sixties ein, als Hofillustrator der Grateful Dead erreichte er ein Millionenpublikum. Mit .Freehand — The Art Of Stanley Mouse“ (Über: Medium, Rosenstr. 5—6, 4400 Münster, 48 Mark) präsentiert erstmals ein Bildband die gesammelten Werke des farbenfrohen Freaks aus dem kalifornischen Untergrund. Psychedelia pur: grelle Pop-Art, fließende Airbrushs, bunte Konzertplakate mit dezenten Jugendstil-Anleihen, sowie abgefahrene Fragmente aus der Comic-Kultur. Und immer wieder The Grateful Dead. Für die Kultband aus San Francisco — in deren Dunstkreis sich Mouse bewegte — schuf er zahllose Poster und Plattenhüllen. Auch die Hippie-Impresarios Chet Helms und Bill Graham sorgten für kreative Vollbeschäftigung im Mouse-Studio. Stanley Mouses Konzertplakate, die er für deren legendäre Live-Clubs „Avalon Ballroom“ und .Fillmore West“ anfertigte, zählen heute zu den absoluten Poster-Klassikern, die mittlerweile sogar etablierte Kunsttempel zieren: Im kalifornischen Oakland Museum wie im Russischen Museum für moderne Kunst in St. Petersburg hängen echte Mäuse an der Wand. Wem der Weg dorthin zu weit erscheint, der kann immer noch auf „Freehand“ zurückgreifen: Über 140 farbige Abbildungen sorgen für psychedelischen Durchblick.