Alohafrom hell: The-Cramps-Sänger Lux Interior ist gestorben.


Privat liebte er die deutschen Edgar-Wallace-Filme, wegen der darin festgehaltenen London-Stimmungsbilder der 60er. In Interviews erlebte man ihn zurückhaltend und schüchtern, in der Schule sei er nie aufgefallen, erinnert sich ein Freund. Auf der Bühne aber ‚war er der personifizierte Rock ’n ‚Roll-Exzess: Lux Interior, Sänger der Cmrnps, die er Mitte der 70er mit seiner Frau Poison Ivy in Sacramento gründete und dann in die New Yorker Szene um das CBGB trug. Psychobilly nannten sie Ihren Sound, zu dem Lux Interior sich auf der Buhne mehr enl- denn bekleidet herumwälzte, das Mikro tief in den Mund geschoben. Purer Sex, gepaart mit einer dämonischen Hässlichkeit, die eine Leidenschaft für Horror-B-Movies spiegelte. Elvis als Werwolf eben. Unvergesslich, als er in der Münchner Theaterfabrik 1991 zum peitschenden Sound der Surfgitarre seiner Frau durch die marode Bühne krachte. Die Band spielte weiter, Lux Interior sang den Rest des Songs unterirdisch und kroch dann aus dem Loch hervor, über und über mit Dreck verschmiert. Die Show ging weiter- und immer weiter, bis nun am 4, Februar gemeldet wurde, dass Lux Interior in Glendale, Kalifornien an einer Herzerkrankung gestorben ist. Geradezu unspektakulär für eine Rock-Ikone, deren Drogentod bereits 1987 von Joey Ramone in einem Interview behauptet worden war. Die Kondolenzschreiben, die die vermeintliche Witwe Poison Ivy damals erreichten, amüsierten Erick Lee Purkisher – wie Lux bürgerlich hieß — anfangs zwar, haben ihn, so gab er einmal zu, auj Dauer aber auch beunruhigt. Talsächlich ist es Purkisher, der da im Alter von 62 Jahren starb. Denn Lux Interior wird auch von da drüben weiter zu uns singen: Aloha from hell!

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