Appetit auf „Foto Sushi: Nach vier Jahren Funkstille meldet sich Harry mit einem vielschichtigen Album zurück.
Lange Zeit galt Bern als die helvetische West Coast. Im Gegensatz zu Basel orientierte man sich an den Amerikanern und sang dazu im Dialekt. Harry tun weder das eine noch das andere. Ihre Sprache ist Englisch, stilistisch sind sie ebenfalls auf der Insel zuhause. Nach „Ballyhoo“, dem letzten Lebenszeichen von 1994, vergrub sich die Band mit Produzent Frank Gerber im Studio. Herausgekommen ist „Foto Sushi“, ihr bislang ausgefeiltestes Werk, das irgendwo zwischen der aktuellen Blur-CD und den Pixies angesiedelt ist. Die einstmals poppige Präsenz ist leider abhanden gekommen – „Foto Sushi“ springt einen nicht gerade an. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit entwickelt das Album jedoch seinen eigenen Reiz.