Arcas neues Video ist so gut und verstörend wie sein neues Album


Erst mit Kanye West, Björk und FKA twigs, jetzt allein: Produzent Arca beweist, dass er auch vor der Kamera und hinter dem Mikrofon eine beeindruckende Figur machen kann.

Dem folgenden Video müsste eigentlich eine Warnung für Epileptiker vorausgehen: Im Clip zu „Desafío“, der neuen Single aus Arcas neuem Album, die wie ein Clubtrack beginnt und wie ein Sigur-Rós-Kleinod wächst, sieht man den Künstler unter sehr hochfrequenter Stroboskoplichtbestrahlung in Nahaufnahme. Eingeschnallt im Lederoutfit, ist anfangs nicht ganz klar, ob er gerade aus einer Fetischparty oder einer Anstalt ausgebrochen ist. Nach knapp einer Minute wird immerhin klar: Da warten Männer, die ihn suchen.

„Desafío“ ist nach „Anoche“ und „Reverie“ der dritte mit von Jesse Kanda gedrehtem Video ausgekoppelte Track aus Arcas drittem Album ARCA, das wir in unserer Rezension so beschrieben: „In seiner Muttersprache Spanisch, die für den Exil-Venezolaner gleichsam Identität und schmerzhafte Andersartigkeit symbolisiert, besingt er über dekonstruierten Soundscapes mit opernhafter Schönheit Liebe, Tod und Schmerz. Die morbide Inspiration fand er auf einem Londoner Friedhof, der als Schwulentreffpunkt dient.“

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