Astroworld: Sammelklage fordert 750 Millionen Dollar Schadensersatz von Travis Scott, Drake und Apple Music


Eine Sammelklage gegen Travis Scott, Drake, Live Nation und Apple Music erhebt Anspruch auf Schadensersatz in Höhe von 750 Millionen Dollar.

Eine Sammelklage, die im Namen von insgesamt 125 Besucher*innen des Astroworld-Festivals eingereicht wurde, fordert insgesamt 750 Millionen Dollar Schadensersatz von den Veranstaltern des Events. Zu den Organisatoren gehören unter anderem die Rap-Superstars Travis Scott und Drake, die Veranstaltungsfirma Live Nation, sowie Apple Music, welche das Event live übertragen hatten. Unter den Kläger*innen sind auch Angehörige der zehn Personen, die während der Massenpanik ihr Leben verloren.

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Schillernder Anwalt Tony Buzbee vertritt Angehörige und weitere Geschädigte

Anwalt Tony Buzbee aus Houston kündigte die Sammelklage auf Instagram an und versprach, dass „jede Person, die das Konzert besucht und einen Schaden erlitten hat, angemessen entschädigt wird“. Buzbee ist eine schillernde Persönlichkeit. Zunächst ehemaliger Funktionär der Demokratischen Partei, später Verbündeter des republikanischen Gouverneurs Rick Perry, kandidierte Buzbee 2019 als Parteiloser für das Amt des Bürgermeisters von Houston. Die Wahl verlor er mit 43 Prozent der Stimmen. Auf seiner Website wirbt er damit, für seine Kunden „10 Milliarden Dollar zurückgewonnen“ zu haben.

Buzbee sagte in dem Statement, dass er die Familie des verstorbenen Axel Acosta vertrete. Weiter vertrete er Konzertbesucher*innen, die „gebrochene Knochen, verdrehte Knie oder orthopädische Verletzungen erlitten haben“. Weiter gab er an, dass viele psychische Verletzungen erlitten hätten.

Tödliches Gedränge während Scott-Konzert löste Panik aus

Das tödliche Gedränge begann just in dem Moment, als Travis Scott die Bühne betrat und seine Show eröffnete. Der Rapper und Mit-Organisator räumte während des Auftritts gelegentlich ein, dass etwas nicht in Ordnung zu sein schien, etwa als sich ein Krankenwagen seinen Weg durch die Menge bahnte. Er verzichtete jedoch darauf, das Konzert abzubrechen und holte sogar Rapper-Kollege Drake auf die Bühne als Überraschungsgast. Gemeinsam performten die beiden ihren Mega-Hit „Sicko Mode“ und heizten die aufgewühlte Stimmung damit umso mehr an. Die Klage wirft beiden Künstlern nun grobe Fahrlässigkeit vor. Auch Veranstalter Live Nation wird sich dem Vorwurf, nicht ordnungsgemäß gehandelt zu haben, stellen müssen. Buzbee erklärte, dass er mit den Anwälten von Live Nation in Kontakt stehe.

Laut Buzbee hat „unser Team das Gelände bereist und Beweise gesammelt. Wir haben Aussagen von mehr als fünfzig Zeugen aufgenommen. Wir haben stundenlanges Videomaterial aus fast allen Blickwinkeln gesammelt“. Er fügte hinzu: „Kein Geldbetrag wird das wiedergutmachen, was in der Nacht des 5. Novembers (2021) geschah“.

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Hunderte weitere Klagen eingereicht

Die tragischen Ereignisse haben bereits Hunderte von Klagen ausgelöst. Scott hat allen Besucher*innen eine Rückerstattung angeboten und versprochen, die Beerdigungskosten für die Opfer zu übernehmen. Nach dem Konzert ging er in eine Filiale von „Dave and Buster’s“, um an der After-Show-Party zum Astroworld-Festival teilzunehmen. Er bestreitet, zu diesem Zeitpunkt das volle Ausmaß der Tragödie gekannt zu haben. Drake verarbeitete derweil den Stress am Tag danach, indem er in einem Stripclub eine Million Dollar verprasste. Das jüngste Opfer des schrecklichen Unglücks war der neunjährige Ezra Blount, der nach tagelangem Kampf im Krankenhaus schließlich seinen Verletzungen erlag.