Ausverkauf


Prince Paul: Der legendäre Prince Paul hat ein „hoch riskantes Hit-Album eingespielt. „Ich war im Musikladen und hab mir jedes Stück Keyboard-Equipment gekauft, auf dem ‚fat‘ oder ‚dope‘ stand“, lacht Paul Huston aka Prince Paul (36). So lange klagte seine Plattenfirma über das mangelnde kommerzielle Potenzial seiner Alben, bis dem Produzenten von De La Souls Meisterwerk 3 Feet High And Rising der Kragen platzte: Nach seinen anspruchsvollen, weitsichtigen Solo-Platten hat Prince Paul nun mit Politics Of The Business ein ungewöhnlich bombastisches Mainstream-Album mit Gästen wie Ice T, Chuck D und Guru eingespielt. „Der Ansatz ist sehr sarkastisch“, erklärt Paul gut gelaunt. „Ich hoffe, dass die Leute die Ironie verstehen. Wenn man ein humorloser Kamerad ist, dann wird man mit dem Album nichts anfangen können. Oder vielleicht doch? Dann fährt man womöglich voll darauf ab und sagt: ‚Hey, das ist mal ECHTER HipHop‘, haha!“ Da dieses „sehr persönliche“ Projekt, das sich thematisch mit den Spielregeln der Musikindustrie auseinander setzt, nicht unbedingt eine kreative Offenbarung ist, arbeitet Prince Paul derzeit zusammen mit dem Gorillaz-Mitglied Dan The Automator im Studio an einer Fortsetzung des fantastischen Handsome Boy Modelling School-Projekts. „Das wird ziemlich in-ter-esting“, grinst Paul, der unter seinen Fans den Ruf genießt, mit jedem Album Neuland zu betreten. „Viele Leute werden auch jetzt denken: ‚Huh, in welche Richtung wird er gehen? Wird er Violinen rückwärts laufen lassen, während man im Hintergrund Leute boxen hört?‘ Ich hoffe, dass sie den Witz von Politics Of The Business kapieren. Es ist die pure Ironie – deshalb könnte mir ausgerechnet dieses Album wirklich gefährlich werden.“

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