„Babylon Berlin“-Star Volker Bruch will angeblich Querdenker-Partei beitreten
Eine geleakte Mitgliederliste der Partei „Die Basis“ hat seinen Antrag bestätigt. Der „Babylon Berlin“-Star war Teil der Aktion #allesdichtmachen.
Während zahlreiche Teilnehmer:innen der Corona-Protest-Aktion #allesdichtmachen ihre Videobeiträge zurückzogen oder sich davon distanzierten, scheint es einige nur in ihrer Meinung zu bestärken.
So betonte Dietrich Brüggemann, „Tatort“-Regisseur und einer der Kampagnen-Initiatoren, in einem Interview mit n-tv: „Wir haben ein schizophrenes System aus zwei Regelwerken, und das führt dazu, dass wir uns absurden Regeln unterwerfen und uns etwas vorlügen und uns als Gesellschaft in eine Zwangsjacke stecken, was zu psychischen Verrenkungen führt.“
Auch der Hauptdarsteller der preisgekrönten Serie „Babylon Berlin“ Volker Bruch steht weiterhin zu den Aussagen von #allesdichtmachen. Nun hat netzpolitik.org in einer Recherche-Aktion herausgefunden, dass Bruch einen Mitgliedsantrag bei der Querdenker-Partei „Die Basis“ gestellt haben soll.
Der Medienbeauftragte der Querdenker-Partei hat Bruchs Mitgliedsantrag bestätigt
Die Online-Plattform beruft sich auf ein Dokument aus dem April, in der alle Mitglieder der Partei aufgelistet sind – Volker Bruch ist einer von ihnen. Als Eintrittsdatum wird der 13. März 2021 aufgeführt. Die Mitgliederliste soll einem Daten-Leak entspringen. Laut „Spiegel“ hat David Claudio Siber – der Medienbeauftragte der Corona-Protest-Partei – den Mitgliedsantrag des Schauspielers offiziell bestätigt.
Volker Bruchs Parteimitgliedschaft sei allerdings noch nicht endgültig vollzogen, da er noch identifiziert werden müsse, heißt es weiterhin. Der „Spiegel“ berichtet zudem, dass Bruch bereits bei den Dreharbeiten zur vierten Staffel von „Babylon Berlin“ für Aufsehen gesorgt haben soll, da der 41-Jährige eine Befreiung vom Tragen der Maske eingefordert habe. Daraufhin hätte das Hygienekonzept der Serie überarbeitet werden müssen.
Jan Josef Liefers: „Natürlich sind die Videos in ihrer Verkürzung undifferenziert“
Nach der Social-Media-Aktion #allesdichtmachen, bei der sich 53 Schauspieler:innen in süffisant-ironischen Videoclips kritisch zu den Corona-Maßnahmen der Regierung geäußert haben, zogen viele Teilnehmende ihre Videos nach kurzer Zeit wieder zurück. Zu groß war der Shitstorm, den die kontroverse Kampagne mit sich gebracht hatte. Auch „Tatort“-Schauspieler Jan Josef Liefers hat ein Video zu der Aktion beigesteuert und sich seither in einigen Medienformaten dazu geäußert – wie etwa bei der Radio-Bremen-Talkshow „3nach9“.
In Jan Josef Liefers Videoclip bedankt sich der Schauspieler sarkastisch „bei allen Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben.“ In einem Streit-Gespräch der „Zeit“ mit Gesundheitsminister Jens Spahn sagte der Schauspieler: „Natürlich sind die Videos in ihrer Verkürzung undifferenziert. Und damit natürlich auch zum Teil ungerecht.“ Dennoch hätte der ironische Ton aufgrund der kurzen Länge der Clips gar nicht vermieden werden können, so Liefers.
+++Dieser Artikel wurde ursprünglich auf rollingstone.de veröffentlicht+++