Spaniens heißester Exportartikel: Silvia Superstar und ihre Killer Barbies.
Spanien und Rockmusik? Die Heroes del Silencio („Entre dos tierras“) fallen einem noch ein, aber dann wird’s auch schon dünn. Da will nun ein Quartett Abhilfe schaffen, das sich Killer Barbies nennt und soeben einen Vertrag bei einer deutschen Plattenfirma unterschrieben hat. Der soll dafür sorgen, dass Frontfrau Silvia Superstar, Gitarrist Doctor Muerte, Bassist Jeyper Man und Schlagzeuger Billy King, die auf der Iberischen Halbinsel schon als die spanische Antwort auf die Sex Pistols gefeiert werden, auch hierzulande einen ähnlichen Status erreichen wie in ihrer Heimat. Das dürfte allerdings schwierig werden, denn im Land der Toreros kennt so ziemlich jeder die Killer Barbies. Das liegt weniger an ihrer Musik – eine durchaus handelsübliche Mischung aus Punk und Rock – als vielmehr an Sängerin Silvia Superstar. Die macht nicht nur auf der Bühne einen auf Luder, sondern posiert nebenbei noch für die Jeans-Marke „Pepe“ und verhilft als Moderatorin der Jugendsendung „Xabarin News“ zu sensationellen Einschaltquoten. Selbst der Brausehersteller „Pepsi“ schmückt sich in Spanien mit dem Image der bösen Barbies und unterlegte einen Werbespot mit einem ihrer Songs. Müßig zu erwähnen, dass sämtliche Alben der Vier hoch in die Charts schössen. In Deutschland muss man sich noch ein bißchen gedulden. Ende Februar soll mit „Mars“ die erste Single erscheinen, Ende März dann das dazugehörige Album. Programmatischer Titel: „Bad Taste“.
