Bei diesem Ticketanbieter können nur echte Fans kaufen – wie sinnvoll ist das?
Die App Fave stuft seine Nutzer*innen als „Fan“, „verifizierter Fan“ oder „verifizierter Superfan“ ein, um ihnen spezielle Angebote zu machen.
Die App Fave funktioniert anhand eines integrierten „Fan-Verifizierungssystems“, das seine Nutzer*innen dazu auffordert, konkrete Fragen zu beantworten. Ziel dessen ist es, seinen Fan-Status der Community gegenüber zu beweisen. Erst nach Kundgabe aller geforderten Informationen ist es ihnen möglich, Konzertkarten, Künstler-Events oder etwa limitierte Merch-Angebote freizuschalten.
Die Käufer*innen bei Fave müssen unter anderem Nachweise über bereits besuchte Konzerte, Streaming-Aktivitäten und sogar Merch-Sammlungen nachweisen, bevor sie die Dienste in Anspruch nehmen können. Erst kürzlich geriet das Unternehmen Ticketmaster aufgrund seiner großen Preisspanne bei Springsteen-Konzerten in die Kritik. Auch Sänger Drake wurde dafür kritisiert, dass die Ticketpreise für sein Young-Money-Reunion-Konzert zu hoch seien. Die Wiederverkaufsrate von Ticketmaster lag bei 600 bis 2.000 Dollar pro Karte.
Je höher der Fanstatus, desto mehr Möglichkeiten gibt es
Nach Angaben von „Loudwire“ gab Fave-Gründerin und CEO Jacquelle Amankonah Horton folgende Stellungnahme ab: „Auf Fave sind der Top-Fan-Status und der Zugang zu exklusiven Erlebnissen nicht nur denjenigen vorbehalten, die es sich leisten können oder bei einer zufälligen Verlosung Glück hatten – beides hat nichts damit zu tun, wie leidenschaftlich man als Fan ist. Stattdessen verdienen sich die Fans diese Erlebnisse durch ihre authentischen, von Herzen kommenden Aktivitäten.“
Hierbei gilt: Je höher der Titel, desto mehr Belohnungen können die Fans freischalten. Um die Titel an die Nutzer*innen zu vergeben, nutzt Fave ein Stufensystem: Es hängt von Bezeichnungen wie „Fan“, „Verifizierter Fan“ oder „Verifizierter Superfan“ ab, welche Dienste und Leistungen ein Fan nutzen kann oder nicht.
Hat Fave Erfolgspotenzial?
Es ist fraglich, inwiefern der Besitz eines Band-Shirts oder die Anzahl von Online-Posts über seine*n Lieblingskünstler*in den tatsächlichen Fanstatus beweisen, denn diese Nachweise sind leicht zu manipulieren und stellen keine handfesten Beweise dar. Man könnte etwa die Shirts seiner Freunde als Beweis hinterlegen oder die Fan-Posts erst am Tag der App-Anmeldung hochladen. Es wird sich in der Zukunft zeigen, ob sich das neue Konzept von Fave tatsächlich in der Musikbranche und vor allem bei den Fans durchsetzen kann.