Biedermann
Der Gang in die Pop-Arena fällt ihm immer schwerer. Manfred Mann, 45 Jahre alt, braver Familienvater mit schütterem Haar, hat seine liebe Mühe, wenn er den jugendlichen Helden mimen muß. Steve Lake assistierte bei der Bewältigung seiner Identifikationsprobleme.
Wer ist denn der Typ mit dem schwarzen Lederanzug und der Sonnenbrille?
Der Typ mit dem kleinen Kinnbart und wenig Haaren, der da in seine Teetasse schmollt?
Ja, der. Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Natürlich … das ist doch Mike Lubowitz! Unser aller 45jähriger weißer Lieblings-Südafrikaner!
Wer?
Ach, du weißt doch: Manfred Mann!
Willst du mich verkohlen ?
Nein, ehrlich, das ist er wirklich!
Hui Mr. Mann selbst ist sich in diesem Punkt auch nicht so ganz sicher. Er befindet sich in der Verwandlungsphase, fühlt sich unwohl wie einer, der erst halb zum Werwolf wurde. Und das ist immer so, wenn er seine Rolle als M. Lubowitz abschüttelt, den unbekannten Normalbürger, den Mann, der in Großbritannien seinen Hund Gassi führen kann, ohne daß sich jemand darum schert.
Der Lederanzug, extravagant reißverschlossen wie eine frühe Clash-Kluft, knirscht laut, jedesmal wenn Manfred unruhig auf seinem Platz hin- und herrutscht (und das passiert oft).
„Hier, schnapp dir ne Tasse“, sagt er in nervöser Bemühung, locker zu wirken. „Ist wirklich guter Earl Grey-Tee.“
Danke, Manfred, und was soll das modisch schwarze Leder?
„11mm, Fototermin. Irgendwie ist mir aufgefallen, daß der Earth Band-Look nicht gerade das Gelbe vorn Ei ist. „
Alter. Haarausfall…? „Yeah.“ Er berichtet, wie beeindruckt er von Steve van Zandt war, der kürzlich in seinem Studio arbeitete.“.Er sieht absolut anonym aus, ja, ist eigentlich sogar ein häßlicher kleiner Typ. Und doch profiliert er eine sehr unverkennbare Identität, finde ich. Man sagt ‚Steve van Zandt‘ — und schon hat man ein Bild vor Augen; eine zigeunerhafte Gestalt mit Schals, Kopftüchern und Ohrringen.
Und was sieht man, wenn man .Manfred Mann‘ hört? Das ist völlig schwammig, stimmt’s? Ich muß wohl ein bißchen an einer Art bewußter Normalität arbeiten, die sich dann vielleicht zu einem Gesamt-Image addiert — wie man so was wohl nennt“, sagt er und lacht kurz. „Vielleicht funktioniert’s. wenn ich dies Lederzeug trage und meine Lieblingsmütze dazu. Ich habe ein paar Polaroids von dem Fototermin heute gesehen, und wenn jedes Foto so stark kommt …“
Eine geballte Faust, auf den Tisch geschlagen, signalisiert, daß Manfred meint, damit seien dann alle Probleme gelöst.
Natürlich nicht, daß er etwa Image-besessen wäre. „Meine Stieftochter sagt mir immer wieder, daß Image alles ist. Ich glaube es nicht.“ Jede Plattenfirma hat einen Aktenschrank voller vergilbter Fotos vergessener Schönheiten, sagt er.
„Ich meine, wenn man eine besonders kommerzielle Sängerin sucht, würde man gewiß nicht sagen: ,Ich brauche eine tolpatschig Dicke mit einem Riesenkinn‘, oder? Aber genau so sieht Alison Moyet aus! Und wer will schon einen glatzköpfigen Winzling in ausgebeulten Anzügen und ärmellosen Pullovern hören ?“
Niemand, klar doch.
„Niemand, stimmt genau. Es sei denn, das Bürschlein ist zufällig Phil Collins, dann wollen ihn natürlich alle hören.“
Manfred Manns Earth Band, das dürftet Ihr erraten haben, hat unlängst eine neue LP veröffentlicht. Sie heißt CR1MINAL TANGO, und inmitten des Singer/Songwriter-Materials, dessen Bearbeitung wir von Manfred Manns Bands gewohnt sind — der alte Joni Mitchell-Titel „Banquet“ ist diesmal entstaubt worden, finden sich einige überraschende Stücke. Zum Beispiel „Going Underground“ von Jam und „Do Anything You Wanna Do“, angeblich vor Jahren einmal ein Hit für Eddie and the Hot Rods.
Musiker aus Manns Generation dürften solche Songs für Punk gehalten haben, als sie zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Er blickt mich durchdringend über den Rand seiner Brille an, als ich die Bemerkung mache.
Meinst du. sie haben noch immer Bedeutung? (Bei Manfred muß man ein wenig drängen, um Antworten zu bekommen.) Ein tiefer Seufzer. „In diesem Gewerbe werden zu viele Schlüsse zu voreilig gezogen. Ich weiß, daß man Punk inzwischen der Vergangenheit zuordnen möchte, aber eben diese Suchen höre ich mir zu Hause hauptsächlich an, und ich glaube, viel davon hat noch immer seinen Wert, vom Material her gesehen. Natürlich ist da die rudimentäre Spielweise, und der hausgemachte Produktionsstil klingt veraltet, aber die Songs …da gibt es noch eine ganze Menge, die ich für zukünftige Platten vorgesehen habe. Und .üoing Underground‘ ist ein Song, den ich von Anfang an mochte.“
Manfred Mann fangt zu singen an, schwingt seine Teetasse hin und her wie einen Bierkrug. „Underground, we ‚re going Underground …“ Er sieht beinahe glücklich aus.
„Was für ein toller Song! Ich denke, es wäre für viele Leute von Nutzen, sich auf diese Ära wieder einzulassen. Die Jungs haben ja schließlich nicht alle gesungen: ‚Laßt uns den nächsten Pub zu Kleinholz machen.‘
Es dauerte -— unverständlicherweise -— drei Jahre, um CRIMINAL TANGO aufzunehmen; das ist sogar langsamer als das Arbeitstempo von Frankie Goes To Hollywood und Fleetwood Mac. Aber Mann verbrachte nicht die ganze Zeit damit, in den Archiven des Punk zu stöbern! Nein, er wurde durch völlig andere Einflüsse abgelenkt. Insbesondere durch Thomas Dolby und Howard Jones sowie deren Faible, mit Maschinen und programmierbaren Sythesizern zu arbeiten.
„Ah Pianisten im streng musikalischen Sinn habe ich von keinem der beiden etwas Außergewöhnliches gehört. Das brauchen sie auch nicht zu beweisen: sie haben sich für einen anderen Weg entschlossen.
Aber ihre Ideen … ich bin wirklich beeindruckt von dem, was sie im Kopf haben. Sie haben mich so sehr beeinflußt, daß ich mich absolut festgebissen habe in die Komplexität des Programmierens. Es war das Programmieren und das Sampling am Fairlight-Computer, das die Arbeit am Album so unheimlich verlangsamt hat.
Weißt du … ich bin mit einem sehr offenen Geist geplagt bzw. gesegnet, und der verführt mich manchmal auf die unglaublichsten Umwege. Ich höre, sagen wir mal, eine Howard Jones-Plane und denke: .Oh, das klingt ja fantastisch, wie kriegt er bloß diesen Effekt hin?‘ Und dann gehe ich los und kaufe einen irrwitzig teuren Computer …“
Manfred zuckt bei dem Gedanken, wie teuer diese Geräte sind, nochmals zusammen.
„Und dann sitze ich monatelang vor dem Ding und versuche herauszubekommen, wie man damit umgeht. Nach einer Phase von drei Jahren mußte ich allerdings der Tatsache ins Auge blicken, daß Computer und Synthesizer einfach nicht die Dinge sind, mit denen ich spontan umgehen kann. Ich meine, sie haben mich nicht geschafft — ich benutzte noch immer ihre Technik. Sie können hilfreich sein und eine Abkürzung bieten, bestimmte atmosphärische Färbungen zu treffen. „
Paradoxerweise hat die Platte ein überraschend starkes „Live“-Feeling, obwohl der größte Teil mit Hilfe von Computerprogrammen entstanden ist, die Rock-Instrumentierung nachahmen (die Mitglieder der Earth Band kamen erst ins Studio, nachdem Mann den einzelnen Tracks „Substanz“ gegeben hatte). Es klingt, als sei es nicht in drei Jahren, sondern in drei Tagen aufgenommen worden.
„Ja, das ist verrückt. Um die Stimmung zu erzielen, die uns vorschwebte, wurde alles gleichsam durch unseren Geschmack gefiltert, und schließlich organisierten wir das Programm so, daß es teilweise live klingt. Letztendlich klingt es eher wie bei den älteren Platten, als die hohen Studiokosten uns dazu zwangen, ein paar Wochen lang zu proben und dann alles live einzuspielen.“
„Ältere Platten …“ — es ist erstaunlich, Manfred deren Existenz eingestehen zu hören. Wollte man in der Vergangenheit erleben, daß er sich voller Paranoia in einer Ecke einigelte, brauchte man nur beiläufig in seine Richtung zu blicken und zu sagen: „5-4-3-2-1, Manfred?“
„Weißt du, vor ein paar Jahren war ich bei einem Freund zum Essen, und er legte ‚5-4-3-2-1′ auf. Es klang fantastisch. Ich dachte: , Worüber habe ich mich eigentlich immer aufgeregt? Das ist doch super?‘ Dann kam mir zu Bewußtsein, daß irgend etwas unvertraut klang. Ich sagte: ‚Hat dein Plattenspieler auch die richtige Geschwindigkeit?‘ Er sagte: ‚Nein, er läuft ein bißchen zu schnell.‘ Und ich wußte, was Manfred Mann all die Jahre falsch gemacht hatte: Wir spielten immerzu langsam! Als ich das kapiert hatte, wußte ich, was zu tun war: Im Studio fing ich dann an, absolut alles auf höheres Tempo zu bringen. Ach, diese Technik, weißt du. Aber ich will sie nicht runtermachen …“
Für Engländer ist Manfred Mann untrennbar verbunden mit Bronze Records —- einem Label, das alle Kritiker gemieden haben wie die Pest. Was für ein Repertoire! Motörhead, Uriah Heep, Sally Oldfield – sämtliche eigenartigerweise in Deutschland überaus populär.
Aber Bronze ging vor zwei Monaten pleite. Manfred Mann kam gerade noch rechtzeitig davon. Es überrascht jedoch, ihn jetzt auf dem von Virgin vertriebenen „10“-Label zu sehen. Dort ist er in noch kurioserer Gesellschaft, zwischen den Flying Pickets, der schwermütigen Dichterin Ann Clark und dem Waliser Gnom Aled Jones.
Virgins deutsche Filiale war verantwortlich für den Vertragsabschluß. “ Udo Lange (Chef von Virgin in München) spielte unsere Band bei einem Meeting von Virgin Internatiomil vor, und zwei von den kleineren britischen Labels, die Lizenzverträge mit Virgin haben, waren sehr interessiert. 10 Records schien das erfolgversprechendere zu sein. Mir gefiel die Tatsache, daß sie ganz und gar nicht an Manfred Manns Barth Band als Markenware interessiert waren, denn unsere Verkäufe in England während der letzten acht Jahre sind absolut nicht als eindrucksvoll zu bezeichnen …“
Er muß über seine Worte lachen, doch sie sind ebenso traurig wie wahr: Die Earth Band konnte ihre Platten in Großbritannien fast nicht einmal geschenkt loswerden. Leidet er unter dem Mangel an Anerkennung in seiner Wahlheimat?
Manfred Mann erlaubt sich ein höhnisches Lächeln:
„Leiden wäre sicher ein zu starkes Wort. Beruflich bin ich enttäuscht, und privat ist es mir angenehm. Denn es brachte mit sich, daß ich ein sehr, sehr privates Leben führen kann. Niemand rückt mir je auf die Pelle. Das ist wunderbar. Und es ist auch ganz neu, ab und zu einmal hierher zu kommen, Lederhosen zu kaufen, ein wenig zu posieren und so zu tun, als wäre man ein Star. Müßte ich aber wählen zwischen Anonymität und Ruhm, würde ich mich für Anonymität entscheiden, so sehr schätze ich mein Privatleben.“
Und wenn „Do Anythmg You Wanna Do“ in England abgeht, wie man bei 10 Records glaubt?
„Ich würde… erfreut sein, über man würde mich dann auch unter Druck setzen, alle möglichen Dinge zu tun, die ich nicht gern tue: in Talkshows aufzutreten zum Beispiel und gefragt zu werden:, Und was haben Sie seit -Mighty Quinn> gemacht, Manfred?'“
Er schaudert bei dem Gedanken.
„Ich weiß nicht, ob ich das aushalten könnte. Aber ich denke, als Profi würde ich es trotzdem tun.“
„Profi“ ist in manchen Kreisen schon fast ein Schimpfwort und beschwört die Vorstellung von mißmutigen Lohnmusikern, die genervt ihren Job ableisten. Inspiration? Vergiß es, die kommt nur für Dichter in Frage.
Manfred ist von der alten Schule, ein solider Handwerker. Er besitzt mehr Musikalität, als Außenstehende ahnen, aber er hat sich nun mal entschlossen, in einem Metier zu arbeiten, in dem demonstrative Musikalität nur Achselzucken auslöst. Wer braucht ein zehnminütiges Piano-Solo auf einer Pop-Single?
„Ich mache keine Musik, die mir nicht gefällt. Das würde ich nie tun! Und es würde auch nicht funktionieren — obwohl es in den 6()er Jahren seltsamerweise klappte. Ja, es gibt gewisse Vorgaben, und innerhalb dieser Abgrenzungen muß man arbeiten … Eines Tages werde ich diesen Rahmen aber für eine Weile verlassen. Kennst du diese Windham Hill-,New Age Music‘-LPs?“
Jetzt überkommt mich das Schaudern. Ja.
„Ich mag diese Sachen wirklich. Ich würde gern ein Album in dieser Art machen. Nur ich und Mick Rodgers. Ein ganzes Album aus Improvisationen, sehr sanft, sehr ruhig, aber als Themen würde ich bekannte Rock-Songs benutzen. Ein großer Teil des Albums würde fast wie eine Klangtapete sein, subtile und feine Rhythmus- und Strukturwechsel. und dann kommen die Themen: ,God Only Knows‘, ‚Blinded By The Light‘ -— Stücke, die den Hörer immer wieder sanft aufwecken …
Ja, das werde ich ganz sicher machen. Aber zuerst muß ich lernen, effektiver zu werden, was die Fertigstellung von Earth Band-LPs betrifft. Sonst finde ich nie die Zeit.“
Ich erinnere mich nur zu gut an die Umstände, als das letzte Earth Band-Album veröffentlicht wurde. SOMEWHERE IN AFRICA (BUDAPEST von 1984 zählt nicht, denn mit diesem Live-Album hatte Mann fast gar nichts zu tun). Während der PR-Tour, die damit einherging, war das Verhältnis zwischen Mann und den Journalisten nicht gerade das beste. Als wir uns in München trafen, hatte sich seine Gesprächsbereitschaft auf ein ungeduldiges Knurren reduziert; er weigerte sich, über das Album zu sprechen, das er vorstellen sollte.
Als ich ihn damals fragte, ob er wegen seiner geographischen Herkunft bei anderen Musikern auf Ressentiments gestoßen sei. explodierte er und verfiel in eine lange Tirade über die generelle politische Ignoranz von Musikern.
„0/?, das habe ich wahrscheinlich gesagt, aber nicht ganz so extrem gemeint. Mir ist es schon immer unsympathisch gewesen, wenn Menschen anderen Menschen sagen, was sie zu denken haben. Ich mag es nicht, wenn Politiker mir sagen, was ich zu denken
habe. Ich mag es nicht, wenn Prediger jedweder religiöser Richtung mich zu bekehren .suchen. Und ganz besonders unwohl fühle ich mich, wenn ich … zuviel Tee getrunken habe. Ich habe einen ganz furchtbaren Druck auf der Blase. Earl Grey… der ist harntreibend, weißt du. Darf ich mal schnell auf die Toilette? Danke. „
Entspannt lächelnd kehrt er zurück und müht sich mit dem Reißverschluß seiner neuen Lederhose.
„Ah, jetzt ist es besser. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja. Ich bin immer dünn ganz besonders sauer, wenn ein Musiker mir sagt, was ich zu denken habe.
Und trotzdem … ich fahre auch nicht aus der Haut, wenn ich Steve van Zandt und seine Freunde singen höre: ,I Ain’t Gonna Play Sun City‘. Das finde ich völlig okay. Aber oft ist es mit Musikern und Politik eben …“
Er verzieht gequält das Gesicht, zuckt mit den Achseln (wobei das Leder höllisch knirscht) und weist mit dem Daumen nach unten. ….. verstehst du ? Es kommt mir meistens kindisch vor. Ok, die Jungs auf der Sun City-Platte sind vielleicht nicht Experten, was südafrikanische Politik betrifft. Das brauchen sie auch nicht zm sein. Sie haben das Wesentliche erfaßt. Ich bin sicher, daß die meisten Leute von Band Aid das Wirtschaftssystem von Äthiopien überhaupt nicht durchschauen und deswegen auch nicht die Gründe fiir die Katastrophe. Vielleicht ist das auch nicht notwendig. Jedenfalls: Was ich gesagt habe, möchte ich auch nicht als gültige Aussage verstanden wissen.“
Gab es viel Feedback auf SOMEWHERE IN AFRICA?
„Einiges. Aber hauptsächlich erinnere ich mich an die abscheuliche Promotion-Tour, bei der ich ständig über Politik reden mußte. Das war für die Reporter ein gefundenes Fressen. CRIMINAL TANGO ist mir eine Ansammlung von Songs, dahinter steht kein großes Konzept, und deswegen sind die Interviews diesmal eher wie ein… Geplauder. Gut so. Aber bei der afrikanischen Kiste mußte ich so viele Erklärungen zu dem System da unten abgeben, daß ich genervt war. In erster Linie war das Album doch eine musikalische Aussage. Sicher, es hat auch einige meiner politschen Ansichten ausgedrückt. Aber in erster Linie ging es um Musik. Aber niemand, niemand, hat mir eine Frage zur Musik gestellt. „
Manfred zieht seine Uhr aus der Tasche. „Wie wär’s, wenn wir Schluß machen mit dem Interview? Du hast doch inzwischen genug gehört. Es wird spät, und ich muß noch mit den Leuten von der Plattenfirma zum Abendessen.“
Das sagst du so, als wäre es eine Strafe, bemerke ich.
„Ich möchte es hinter mich bringen und ins Bett, sagen wir es so. Kommst du mit zum Essen ?“
Eine halbe Stunde später befinden wir uns in einem kleinen Schwabinger Bistro. Vielleicht liegt es am Vollmond, ich weiß nicht… Jedenfalls ist unser Künstler kein widerwilliger Gast beim Abendessen; die Werwolf-Verwandlung von Mike Lubowitz in Mandred Mann kommt zu einem Ende. Ein irres Glitzern blitzt in seinen Augen, während er in den nächsten Stunden das Gespräch dominiert. Er macht sich über den Wein her und belustigt seine Umgebung mit schauderhaft schmutzigen Witzen über Sex in der Wüste mit Kamelen. Und Schlimmerem …
Ich höre, wie Leute am Nachbartisch murmeln: „Wer ist der Typ in schwarzem Leder? Den hab ich doch schon mal gesehen, ganz sicher. Liebling, ja … Manfred Mann ist es. „
Nein!
„Doch, das ist er wirklich!“