Billy McFarland verkauft Fyre-Marke – und glaubt weiter an die Vision
„Zeit, das Zepter weiterzugeben“ – mit diesem Satz gibt McFarland die Fyre-Marke in neue Hände.

Billy McFarland, der Gründer des Fyre Festivals, hat bekannt gegeben, dass er die Marke samt aller zugehörigen Rechte, Assets und geistigem Eigentum offiziell zum Verkauf anbietet. Die Ankündigung kommt nach einem erneuten Versuch, das Festival wiederzubeleben – ein Versuch, der ins Stocken geriet, als der geplante Veranstaltungsort kurzfristig nicht umsetzbar war.
Zur Erinnerung: Das Fyre Festival wurde einst als das „Festival der Zukunft“ angepriesen – ein luxuriöses Musik-Event auf den Bahamas, inszeniert von Billy McFarland und Rapper Ja Rule. Models wie Kendall Jenner, Bella Hadid und Emily Ratajkowski warben dafür auf Social Media, als Headliner waren unter anderem Blink-182, Pusha T und Major Lazer angekündigt. Doch 2017 endete alles im Chaos: Statt Luxus erwarteten die Gäste Zelte, Papp-Sandwiches und organisatorisches Desaster. McFarland wurde wegen Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt – und das Festival ging als einer der größten Flops der Popkultur in die Geschichte ein.
McFarland: „FYRE kann zu einer globalen Kraft werden“
In einem ausführlichen Statement auf den Social-Media-Kanälen sowohl von McFarland als auch des Festivals selbst legte der Gründer seine Beweggründe offen und kündigte den offiziellen Verkaufsprozess an. McFarland betonte in seinem Statement, dass der Verkauf der Marke eine strategische Entscheidung sei – mit dem Ziel, das volle Potenzial von FYRE unter einer neuen Leitung auszuschöpfen.
„Wir haben beschlossen, dass der beste Weg zur Erreichung unserer Ziele darin besteht, die FYRE-Festival-Marke – einschließlich ihrer Markenrechte, des geistigen Eigentums, der digitalen Assets, der Medienreichweite und des kulturellen Kapitals – an einen Betreiber zu verkaufen, der das Potenzial vollständig ausschöpfen kann“, heißt es in dem Statement via „Loudwire“.
Er sehe großes Potenzial in der Marke, die trotz ihres berüchtigten Scheiterns eine hohe mediale Aufmerksamkeit und kulturelle Reichweite genießt: „Es gibt einen klaren Weg für Betreiber und Unternehmer mit fundierter Branchenerfahrung, FYRE zu einer globalen Kraft in den Bereichen Unterhaltung, Medien, Mode, Konsumgüter und mehr zu machen.“
Rückzug nach gescheitertem zweiten Anlauf
McFarland hatte in den letzten zwei Jahren versucht, das Festival unter dem Titel „Fyre Festival 2“ wiederzubeleben. Nachdem erste Versuche in Mexiko scheiterten, suchte das Team neue Möglichkeiten in der Karibik. Laut McFarland hätten mehrere Inselstaaten Interesse an einer Austragung gezeigt: „Wir wurden von mehreren karibischen Destinationen kontaktiert, die sehr daran interessiert waren, das FYRE Festival 2 auszurichten. Wir haben Gespräche mit nationalen Beamten geführt, Standorte besichtigt – und sind überzeugt, den idealen Ort gefunden zu haben“ (via „Loudwire“).
Doch trotz dieser Fortschritte zieht sich McFarland nun bewusst aus der aktiven Rolle zurück: „Ich kann kein Risiko eingehen, dass sich die Geschichte von Playa Del Carmen wiederholt, wo Unterstützung sich schnell in öffentliche Distanzierung verwandelte, sobald die mediale Aufmerksamkeit zunahm. Damit FYRE Festival 2 erfolgreich wird, ist klar: Ich muss einen Schritt zurücktreten und einem neuen Team ermöglichen, unabhängig voranzugehen.“
Eine neue Ära für das FYRE Festival?
Die Verkaufsankündigung erfolgt nur kurz nachdem bekannt wurde, dass Shawn Rech, Mitgründer des TruBlue-Streamingdienstes, bereits einen Teil der Markenrechte des Festivals übernommen hat – mit dem Ziel, einen Streamingdienst unter dem Fyre-Label zu starten.
Zum Abschluss seines Statements richtete McFarland sich direkt an mögliche Käufer: „Ein neues Kapitel beginnt. Nach zwei Jahren, in denen wir FYRE mit Ehrlichkeit, Kreativität und unermüdlichem Einsatz wiederaufgebaut haben, ist es Zeit, das Zepter weiterzugeben. Wir bieten die Marke FYRE offiziell zum Verkauf an. An den richtigen Käufer: Die Plattform gehört Ihnen. Führen Sie die Vision aus. Schreiben Sie Geschichte.“