Black Sabbath: Black Sabbath – Black Sabbath
Es gibt tatsächlich Menschen, die allen Ernstes die frühe Musik von Black Sabbath als „real Jazz“ bezeichnen. Der Free Jazz-Saxophonist Gregory Reynolds etwa. Was die archetypische Metal-Band mit dem scheinbar artfremden Genre Jazz zu tun hat, wird nirgendwo deutlicher als auf dem Debüt. Black Sabbath hatten als Blues- und Jazz-Band begonnen. Als Polka Tulk und später Earth spielen Ozzy Osbourne (Gesang), Tony Iommi (Gitarre), Geezer Butler (Baß) und Bill Ward (Schlagzeug) Ende der 60er in einschlägigen Clubs in Birmingham. Black Sabbath ist nicht nur eines von vielleicht einer Handvoll Genre-definierenden Rockalben – in etwa zeitgleich veröffentlichte Alben wie Led Zeppelin II und Deep Purple In Rock verfügen nicht über diese Eigenschaft. Was Osbourne, Iommi, Butler und Ward aus dem Blues-Rock machen, indem sie ihn verlangsamen, dem Baß eine maßgebliche Rolle zuweisen und metallische Gitarrensoli hinzufügen, legt den Grundstein für das, was später als Doom Metal bekannt wird. Black Sabbath, aufgenommen in nur zwei Tagen und nahezu ohne Overdubs, hat den Charakter einer Sessionaufnahme mit suitenartig verbundenen Songs, ausufernden Improvisationen. Gitarren- und Bafisoli und besitzt einen jazzigen Vibe, der durch vertrackte Tempi-Wechsel spürbar wird. Das Debüt weist allerdings nicht nur musikalisch in die Richtung, in die sich das Metal-Genre. das damals noch nicht so heißt, entwickeln sollte, sondern auch inhaltlich: Songs wie „Black Sabbath“. „The Wizard“ und „Wicked World“ führen die Topoi schwarze Magie und Mystizismus sowie eine Grusel-Atmosophäre ins Genre ein, wovon Bands der vierten Generation nach wie vor profitieren – wie die Titelbilder des Fachblatts „Metal Hammer“ immer wieder beweisen.
Produzent: Roger Bain
Beste Songs: „Black Sabbath“, „N.I.B.“, „The Wizard“
Höchste Chartsposition GB: 8