Blood Sweat & Tears


Alle neun Mitglieder der Blood, Sweat & Tears haben eine grundverschiedene musikalische Ausbildung genossen. Jeder von ihnen bewegte sich in der Vergangenheit in einer anderen Richtung Jazz, Folk, Blues, Rock, Soul oder klassische Musik. Bis zu dem Augenblick, da der berühmte AI Kooper zusammen mit Drummer Bobby Colomby und Sologitarristen Steve Katz 1967 beschloss, eine Gruppe zu gründen, deren Basis die Popmusik sein sollte. Man nahm sich allerdings vor, eventuell eine neue musikalische Richtung einzuschlagen, die selbstverständlich doch noch auf dem Popgebiet liegen musste. Genau so plötzlich, wie Blood, Sweat and Tears gegründet worden war, verliess Kooper die Formation jedoch wieder, um eine Solokarriere zu beginnen. Der heutige Erfolg der Gruppe beweisst aber wohl, dass sie sich doch von dem Verlust, den Al’s-Austritt für sie bedeutete, recht gut erholt hat. Die Perspektiven, die eine Kombination des Jazz mit dem Pop bieten, wurden von B. S. & T. sehr gut ausgeschöpft. Bei Live-Konzerten verstehen sie es immer wieder, die Zuhörer davon zu überzeugen. Die Gruppe hat eigentlich keinen Boss im üblichen Sinne, aber Fred Lipsius, der auf fantastische Weise mit seinem Saxophon umzugehen weiss, ist wohl der wichtigste Mann. Sänger David Clayton-Thomas bringt einen ziemlich eindrucksvollen stage-act. Seine rauhe, etwas bluesige Stimme passt sehr gut zum swingenden Sound der Gruppe. Ihr bisher grösster Hit „Spinning Wheel“ ist eins von Davids Werken. Früher war er Leiter der „Bossmen“, einer Formation, die damals in Kanada sehr erfolgreich war. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass die Blood, Sweat & Tears wahnsinnig hohe Summen für ihre Auftritte verlangen. Aber wenn man bedenkt, dass sie auch wirklich gute Ware für dieses Geld liefern und man mit Bestimmtheit hinterher ein zufriedenes Publikum nach Hause gehen sieht, sind auch die Veranstalter gern bereit, ihren ersten Schrecken zu vergessen.