Blues Brothers


Nicolai Dunger: Fragt man den sanften Schweden Nicolai Dunger, warum er Musiker und nicht Fußballstar geworden ist, passiert etwas Seltsames: Er bekommt einen Wutanfall. „Ich habe acht Platten gemacht, ich will über Musik reden und nicht wieder über Fußball!“ Zu oft musste er schon erzählen, wie er sich seinerzeit gegen den Profisport und für die Musik entschied. Und was zu oft gleich abläuft, missfällt Nicolai Dunger. Deswegen suchte er sich auch für seine spröden, traurigen Folk-Platten immer neue Ansätze. Eine nahm er mit einem Jazz-Trio auf, die andere mit Rockern von The Soundtrack Of Our Lives, und bei der nächsten war er ganz allein mit seiner Gitarre. Danach war plötzlich der Blues zu Ende. Einfach weg. Dunger musste ihn suchen. Er strandete auf einer Ranch in Kentucky, die Will Oldham gehörte. Von dem sagen manche, er wäre der neue Bob Dylan. Dunger blieb die beiden standen jeden Tag spät auf, setzten sich auf den Zaun vor der Ranch und tranken Bier. Irgendwann rief Oldham ein paar Kumpels an, und sie nahmen gemächlich „Tranquil Isolation“ auf. Und wenn Dunger auf dem Piano sein „Tribute To Tim Hardin“ spielt, weiß man: Er hatte den Blues nie verloren, er brauchte nur einen neuen Ansatz. www.nicolaidunger.com