„Borat 2“: Keine Awards wegen „rassistischer“ Darstellungen?


Eine in Amerika ansässige kasachische Organisation will verhindern, dass die „Borat“-Fortsetzung überhaupt bei den Oscars und Golden Globes 2021 ins Rennen gehen darf. Der Grund: Der Film sei unter anderem fremdenfeindlich.

Seit der Veröffentlichung am 23. Oktober bei Amazon Prime Video gibt es eine Diskussion nach der anderen um „Borat Anschluss Moviefilm“. Nun mischt auch ganz offiziell die gemeinnützige Organisation „Kazakh American Association“ (KAA) mit. Sie sehen in dem Film ein „rassistisches“ Werk, das unbedingt von der anstehenden Award-Saison ausgeschlossen werden muss. Um dies zu erreichen schrieb der im US-Bundesstaat Virginia ansässige Verein einen offenen Brief an den Präsidenten und CEO der Motion Picture Academy.

„Die kasachisch-amerikanische Gemeinschaft fordert neben der weltweiten kasachischen Gemeinschaft die Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf, „Borat Anschluss Moviefilm“ öffentlich von der Oscar-Prüfung auszuschließen, aufgrund der Präsentation von Whitewashing, ethnischer Stereotype, Rassismus, kultureller Aneignung und Fremdenfeindlichkeit.“

„Borat 2“-Outtake: Bei dieser Szene fürchtete Sacha Baron Cohen um sein Leben

Die KAA fühlt sich laut des Briefes zum einen in der Welt unterrepräsentiert und zum anderen von Borat-Darsteller Sacha Baron Cohen schikaniert und auf eine mobbende Art und Weise bloßgestellt. Seit der Veröffentlichung der Satire hätte es zahlreiche Fälle von sexueller und körperlicher Gewalt gegen Kasach:innen gegeben – der Film sei überhaupt erst Schuld daran.

Lest hier den ganzen Brief der KAA.

Cohen selbst betonte im Interview mit „The New York Times“, dass es sich bei der Fortsetzung immer noch um eine Komödie handele und dass das in der Mockumentary dargestellte Kasachstan nichts mit dem realen zu tun habe: „Ich habe mich für Kasachstan entschieden, weil es ein Ort war, von dem fast niemand in den USA etwas wusste, was es uns ermöglichte, eine wilde, komödiantische, Fake-Welt zu schaffen.“ Und weiter: „Das echte Kasachstan ist ein wunderschönes Land mit einer modernen, stolzen Gesellschaft – das Gegenteil von Borats Version.“

Die KAA will davon jedoch nichts wissen und hat sich auch dafür ausgesprochen, „Borat 2“ von den Golden Globes, den BAFTAs sowie der Directors Guild of America Awards auszuschließen.

Sacha Baron Cohen spendet 100.000 Dollar an die Tutar-Nanny aus „Borat 2“