Britrocker auf Jackson Pollocks Spuren
Zwei Jahre zuvor, im Sommer 1987, hätten sie außerhalb ihrer Heimatstadt Manchester mindestens zehn nackte Tänzerinnen auf die Bühne bringen müssen, um mehr als 30 Leute in die Clubs zu locken, aber immerhin: Daheim waren die Stone Roses damals schon das am schlechtesten gehütete Geheimnis des Jahres. Im Sommer 1989 aber war „die einzige Rockband des Planeten“ (Schlagzeuger Reni) auch die größte, zumindest in Großbritannien, und sie schaffte den „Crossover“ in die Danceszene. „Plötzlich war alles farbig“, erinnerte sich Noel Gallagher später an den Sommer seines Lebens. „Die schienen zu glauben, sie machen die größte Platte aller Zeiten. Ich habe nie eine selbstbewusstere Band erlebt“, sagte Produzent John Leckie über die Arbeit am Debütalbum, das zwar nicht über Platz 19 der UK-Charts hinauskam, aber längst als eines der wichtigsten Rockalben aller Zeiten gilt. Im Mai vor 20 Jahren erschienen, kommt THE STONE ROSES nun neu in die Läden: von John Leckie und Sänger Ian Brown remastert in einem gewaltigen Paket mit drei CDs, drei LPs und einem zitronenförmigen USB-Stick (für Krisenopfer gibt es eine „Normalausgabe“). Was „unsere Generation definierte“ (Richard Ashcroft), war aber nicht (nur) das Album selbst, sondern (auch) das von Gitarrist und Kunstmaler John Squire gestaltete Cover als Vorbild dienten, ebenso wie bei den meisten Bildern der Band aus jener Zeit, die „Action Paintings“ von Jackson Pollock.