Brüder im Blues
Blues Traveler bilden in ihrem Metier eine verschworene Gemeinschaft
Es scheint noch immer Bands zu geben, die ohne MTVs mütterliche Rückendeckung ein dankbares Publikum finden. Blues Traveler gehören sicher dazu, nicht erst seit STRAIGHT ON TILL MORNING. Ihren massiven Bluesrock streuen sie auf mehr als 250 Gigs im Jahr, selten bleiben die vier „Durchschnittstypen“ aus Jersey dabei unter der 3-Stunden-Schallmauer-Werte, die an die ausgedehnten Expeditionen von Captain Tripps gemahnen.“Sehr respektvoll“ habe man sich das kommunikative und improvisierte Bühnenspiel der Grateful Dead zum Vorbild genommen, wie der voluminöse Leadsänger und Harp-Spieler John Popper bereitwillig zugibt. Im Studio dagegen konzentrieren sich Blues Traveler auf ihre eigene Definition von Blues: „Wir sind am besten, wenn wir unter uns sind“, meint Popper, „Wenn noch andere Leute mit im Raum sind,fangen wir an zu performen.“ Das Bluesrock-Geschütz „Carolina Blues“ auf der ME/Sounds-CD sollte man sich also alleine zu Gemüte führen. Nur Mut!