Buffalo Tom: Summa Cum Laude
Die Mischung ist selten: Musiker mit Vorbildfunktion und Akademikerstatus. Immerhin, die Universität in Massachusetts, die Buffalo Toms Mitglieder zu graduierten Kommunikationswissenschaftlern und Betriebswirten machte, hat schon mehrere Kollegen im zweiten Btldungsweg zur Gitarre gebracht: Pixie-Sänger Black Francis etwa, oder Dinosaur Jr. J. Mascis. Und letzterer war es auch, der dem strebsamen Trio die ersten Wege ebnete.
Unter seinen Fittichen produzierte das ambitionierte Trio die ersten beiden LP-Veröffentlichung für das amerikanische Kult-Label SST und erspielte sich mit wundervoll einfachem Gitarrenlärm und der richtigen Attitüde zwischen Philosophie und Pop schnell ein eingeschworenes Publikum. Mit dem jüngst erschienenen Drittwerk LET ME COME OVER verabschieden sich Buffalo Tom von der Reputation ihres Mentors. „Es war Zeit für uns, ganz eigenständig zu arbeilen, und unsere ruhige Seile mehr in den Vordergrund zu stellen“, resümiert Sänger Chris Colboum. Die Zeit ist auf ihrer Seite. Überflüssig zu erwähnen, daß ungeschliffener Gitarrenrock mit der nötigen Portion Mitsummelodie im Moment hoch im Kurs steht. „Für uns war Nimina nur gut. Gerade als wir aus dem Studio kamen, starteten sie diesen unglaublichen Erfolg, und plötzlich war unsere Platlenfirma der Meinung, daß wir auch ein bißchen mehr Zeil und Geld verdient hauen. “ Die Fußstapfen der Kollegen aus Seattle wären Buffalo Tom dennoch zu groß.
„Für uns ist es Erfolg genug, wenn uns ein paar Leute zuhören. Sicher ändern sich die Erwartungen über die Jahre ein wenig. Aber nicht besonders viel. “ Das kleine Glück der unscheinbaren Qualität hat mittlerweile eine Ausnahme gefunden—Drummer Tom Maginnis wurde vom amerikanischen Teenie-Magazin „Sassy“ zum hübschesten Trommler des Landes gekürt. Trockener Kommentar der Kollegen: „Als Band ohne jegliches Image ist die Aufmerksamkeit, die Tom bekommt, nur zu begrüßen. Sonst werden wir eines Tages die Supergntppe der Neunziger sein, und die Leute wissen immer noch nicht, wie wir aussehen.“