Captain Beefheart And His Magic Band – Safe As Milk
Lancaster in der Mojave-Wüste, Anfang der 60er: Don Van Vliet besucht die selbe Highschool wie Frank Zappa. Man plant eine gemeinsame Band namens The Soots. Zappa schreibt das Drehbuch zu einem SciFi-Film namens „Captain Beefheart Meets The Grunt People“. Aus den Soots wird nichts, aus dem Film auch nicht, doch aus Van Vliet wird Captain Beefheart. In L.A. entstehen erste Aufnahmen im A&M-Studio. Beefheart schrottet dabei ein teures Mikrophon. Jerry Moss [das M hinter dem A] lehnt die Songs als „zu eigenartig und unkommerziell“ ab. Weshalb sie Beefheart noch einmal einspielt. Als SAFE AS MILK dann 1968 erscheint, ist die Resonanz gleich null. Avantgardistischer Garagenblues mit ungeraden Rhythmen, Ry Cooders scheppernder Slidegitarre und Dada-Texten ist selbst den Kindern mit Blumen im Haar und LSD im Hirn zu abgedreht. Captain Beefheart & His Magic Band hatten es damals nicht leicht, dekonstruierten aber den Rock fleißig weiter und genießen heute Kultstatus. Gegen ihre Avantgarde-Großtat Trout Mask Replica von 1969 nimmt sich das Debüt fast konventionell aus: 13 Songs, die mehr oder minder erkennbar vom Blues abstammen, mit Chicago-Hoochie-Coochie-Kram aber nichts zu tun haben. Durch den „Dropout Boogie“ sägt sich eine gemeine Fuzzgitarre, bei „Electricity“ wimmert ein Theremin, der „Zig Zag Wanderer“ ist Drei-Akkord-Punk aus der Garage: die Captain Beefheart Blues Explosion – härter und exzentrischer als alle Zeitgenossen. Und dann diese Stimme: Beefheart grummelt wie eine Diesellok mit Motorschaden, schnarrt und ätzt wie in Säure gebadet, röhrt wie eine angeschossene Elefantenkuh. Schön ist das nicht. Aber genial.
Produzenten: Richard Perry & Bob Krasnow
Aufgenommen: April bis November 1967
Beste Songs: „Electricity“, „Abba Zaba“
Höchste Chartsposition USA: keine