Chris Whitley – Only the lonely
Dieser Junge hat eine Menge Staub geschluckt, war fast sein ganzes Leben „on the road“. Schon als Kind lernte er durch die ständigen Umzüge seiner Eltern die Weite des Landes kennen. Texas, Oklahoma, Connecticut, Zentralmexiko. Einsamkeit, der Blues und eine alte Dobro die einzigen Weggefährten. Stille Taije im Klischee: „Mag sein, daß es zu romantisch, kitschig, gar lächerlich klingt, aber ich habe das Gitarrespielen in einem allen Blockhaus gelernt“, lacht der junge Gesinnungs-Tramp im klassischen 501-Outfit und irgendwie muß man ihm glauben. Inspiriert von dem endlosen Himmel über Amerika und Bluesmännern wie Robert Johnson. Muddy Waters, Howlin‘ Wolf, entsann sich Chris nach Umwegen über Belgien und quer durch alle Spielarten des Rock ’n‘ Roll, in New York wieder seiner großen Liebe — der offen gestimmten Dobro-Stahlgitarre. Er begann seine neuen Songs ausschließlich auf ihr zu schreiben, und trat auf der Straße, in kleinen Greenwich Village-Clubs. in Kaffeehäusern oder im Gefängnis auf. Der metallene Klang seines Instrumentes, die Gefühlstiefe, die Whitney in seinen Gesang legt und die intime Atmosphäre, die er dabei aufbaut, machen sein Repertoire erdig, natürlich und aufregend anders. Star-Produzent Daniel Lanois war hellauf begeistert und schickte seinen Freund, den Keyboarder Malcolm Burn nach New Orleans, um dort in Whitleys Wohnzimmer dafür zu sorgen, daß auf Chris‘ Debüt LIVING W1TH THE LAWvon dem Straßenstaub der Vergangenheit und dem klagenden Ton der National Steel Guitar ja nichts verloren geht.