Wie der Soundtrack zum 80er-Science-Fiction-Film
„Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich den Film im Regal gesehen habe und dachte: ‚Der sieht albern aus. Das ist wohl kaum mein Ding'“, sagt Seth Haley und lacht. Der alberne Film war der 80er-Jahre-Sci-Fi-Klassiker „Blade Runner“, den er sich dann doch irgendwann auslieh. Ihm ist es zu verdanken, dass der 26-jährige DJ und Produzent aus New Jersey heute nicht mehr Techno, Ambient und Drum’n’Bass favorisiert, sondern Tracks bastelt, die wie die Filmmusik zu „Captain Future“ klingen. „Der Soundtrack von Vangelis hat meine Wahrnehmung von Musik radikal verändert“, sagt Haley. Nach einer im Netz heiß gehandelten EP veröffentlicht Haley nun unter dem ulkigen Namen Com Truise sein Debüt Galactic Melt. „Wie ein Soundtrack der Seele“ soll es klingen, wünscht sich Haley, der sonst Art Director ist und sagt, er könne Sounds als Bilder in seinem Kopf sehen: „Ich male mir die Umgebung zum Sound aus: Ich sehe genau vor mir, wie es da aussieht, welche Formen herumfliegen, welche Farben aufleuchten.“ Das Handwerkszeug dazu: Synthies aus den 80ern und frühen 90ern und Sound aus dem Netz. Sein Style hat auch Daft Punk gefallen, sodass sie ihn um einen Remix zu ihrem „Tron“-Soundtrack baten.
Albumkritik S. 88
* Seth Haleys Lieblingsfilme mit Tom Cruise: „Risky Business“ und „Top Gun“.
* Dass das Cover-Artwork extrem an Joy Divisions „Unknown Pleasures“ (1979) erinnert, sei „unbewusst passiert“, so Haley.
* Im November kommt Com Truise auf Europatour und wird auch in Berlin auftreten.
