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JOCHEN OVERBECK

Devendra Banhart legte nach dem Interview bei unserem Redakteur die Hand auf. „Sie fühlte sich angenehm an. Recht warm und völlig ruhig. Sie beseitigte einige Spannungen“, sagt der Kollege, der mit Banhart unter anderem über dessen Leidenschaft für den deutschen Schlager der 50er-Jahre und die Lehren der Naturforscherin, Denkerin und Theologin Hildegard von Bingen sprach. Ob er Banharts Ratschlag, doch mal beim Nachbarn zu klingeln und dessen angetrunkene Gesänge aufzunehmen, folgen wird, weiß er noch nicht. Das könnte zu neuen Spannungen führen.

OLIVER GÖTZ

„Fade To Grey“ von Visage durchstrahlte sein elftes Lebensjahr derart magisch, dass er sich im Englischunterricht einfallsreicherweise „Steve“ nannte – nach Steve Strange. Ab da war er Synthie-Popper. Kaufte als gelernter Heimorganist seinem Religionslehrer einen lustigen Plastik-Synthesizer (Korg Poly 800) ab, wechselte dann aber bald zum Sampler: Die Achtziger waren schließlich fast schon wieder vorüber. Versuchte nun für unser Synthie-Pop-Special, all die losen Kabelenden von damals im Heute neu zu verlöten. Der Journalist als Handwerker.

ANDRÉ BOSSE

André Boße ist keinesfalls ein Mann der Vergangenheit. Dass er in den letzten beiden Teilen unserer Reihe „ME-Helden“ die Cocteau Twins und My Bloody Valentine würdigte, ist eine Verkettung glücklicher Ereignisse. Die erste Erfahrung Boßes mit Shields und seinen Mannen fand übrigens 1988 vor dem Radio statt. Der Moderator sprach von „Höllenlärm“. Der 14-jährige Boße sagt heute: „Für mich war diese Hölle der Himmel“, und rät dazu, die neuen Songs, „die klingen, wie noch nichts vorher geklungen hat“, auf Kopfh örern zu hören. Sehr gerne!