„Cringe“: Das hier ist das Jugendwort des Jahres 2021


„Das englische Wort 'Cringe' wird heutzutage in der deutschen Jugendsprache in verschiedenen Situationen genutzt. 'Cringe' drückt ein Gefühl des Fremdschämens aus und kann auch als Adjektiv Gebrauch finden. So kann es zum Beispiel 'cringe' oder 'cringy' sein, wenn Erwachsene, beim Versuch cool zu wirken, Jugendsprache verwenden.“

Alle Jahre wieder schlägt sie zu, die „Jugendwort“-Redaktion des Langenscheidt-Verlags – und alle Jahre wieder herrscht mehr Belustigung und Verwirrung als Begeisterung für ihre Wahl zum Jugendwort des Jahres. Dieses Jahr hat es wieder so ein Wort geschafft, das einerseits viele Ü-50-Jährige vielleicht nicht kennen, innerhalb der „jüngeren“ Bevölkerung aber nicht erst seit 2021 Teil ihres Wortschatzes ist – und es entsprechend im Jahr 2020 bereits auf Platz 2 der Wahl geschafft hatte, sich aber gegen „Lost“ geschlagen geben musste. Die Rede ist von „Cringe“.

Der für das „Gefühl von Fremdscham“ stehende Begriff habe 42 Prozent der Stimmen erhalten, teilt der Verlag am Montag in Stuttgart mit. Demnach werde „eine peinliche Situation als ‚cringy‘ bezeichnet“. Wörtlich übersetzt bedeutet das englische Wort so viel „zusammenzucken“ oder „erschaudern“. Langenscheidt erklärt, dass der Begriff zum aktiven Sprachgebrauch der Zehn- bis 20-Jährigen gehöre.

Ehrenmann/Ehrenfrau ist Jugendwort des Jahres 2018

Auf den weiteren Plätzen stehen im Endergebnis „sus“, eine Abkürzung für „suspekt, „sheesh“ als ein Ausdruck des Erstaunens. Zu mehr Relevanz soll der Wahl die Art ihrer Durchführung verhelfen: Das Jugendwort wird in einem dreistufigen Onlinewahlverfahren ausgewählt. Jugendliche schlagen Begriffe vor und stimmen anschließend über ihre Favoriten ab. Rund 1,2 Millionen Jugendliche sollen sich dieses Jahr an der Wahl beteiligt haben.

Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 gewählt– mutmaßlich nicht nur, um den deutschsprachigen Jugendlichen und dem Wandel unserer Sprache wirklich mehr Gehör zu verschaffen, sondern auch aus PR-Gründen für den Langenscheidt-Verlag.

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