Cyndilauper
She's So Unusual (1984)
100 Gäbe es Gerechtigkeit auf dieser Welt… Zu ihren Hoch-Zeiten wurde Cyndi Lauper gerne als unkonventionelles Äquivalent zu Madame Madonna gehandelt, die damals mit „Like A Virgin“ oder „Holiday“ auch lieber pubertären Mädchenpop pflegte als sexuelle Obsessionen. Mit dem Unterschied, daß Cyndi Lauper mit „She’s So Unusual“ so viel eigenen Stil und Unkonventionalität bewies, daß es sich schon fast von selbst erklärt, warum aus ihr kein normgeformtes Karrieremodell werden konnte. Geschickte und gezielte Albernheiten zwischen Post-Wave und Fifties-Pop wechseln auf Cyndi Laupers Erfolgsplatte mit Herz-Schmerz-Balladen, die zum Standard-Programm durchheulter Nächte voller Liebeskummer gehören. Wie viele Mädchen haben wohl zu „Time After Time“ geseufzt oder mit „Girls Just Wanna Have Fun“ kichernde Kamikaze-Fahrten im ersten Auto unternommen? Zehn Jahre später funktioniert Mädchenmusik nur noch tätowiert oder tief ausgeschnitten, doch Cyndi Lauper könnte immer noch der Partyknüller sein. „She’s So Unusual“ ist der beste Soundtrack zur ersten Pikkelbehandlung. Und das nicht nur, weil ihre Stimme Charakter hat.