Dan Bodan


Sanfter Elektro-Pop eines kanadischen Wahlberliners mit der Anmut Bryan Ferrys

Das Video zu „Aaron“ eröffnet mit der Einblendung „You see it all begin“. Der Beginn einer Ära für Dan Bodan? Hoffentlich, denn dieser Song macht Lust auf mehr. Der in Berlin-Neukölln lebende Kanadier hat ein berührendes, wenn auch versautes Kleinod aufgenommen. Aaron „smells like cum and tourist dick“, singt er – allerdings mit absolut unschuldiger, zerbrechlicher Stimme. Als würde der Romantiker Bryan Ferry endlich Tacheles reden. Dazu zarte Beats, der Hauch eines Saxofonsamples.

Ähnlich sachte ging es mit Bodans Karriere voran: Ein paar selbst produzierte CDs ließ er Freunde in Bücherläden und Boutiquen auslegen, Konzerte gab er nur in kleinen Galerien. Auf ein Label zu kommen, dauerte eine Weile, dafür fand ihn dann das ewig famose DFA. Der Output des Crooners steht momentan bei zwei 7-Inches, ein Album wird folgen. Alexis Taylor von Hot Chip hörte Bodans Musik während einer Berlinreise und spielte dessen „Under A Cancer Sky“ im Club Berghain. Bodan war zufällig vor Ort, sprang hinter Taylors Decks, schnappte sich ein Mikro und sang dazu. Wer Bodan noch näher kennenlernen möchte, hält sich an die Ratschläge seines Songs „DP“: „If you want to read to me poetry, I’ll sleep with you.“

* Mit seinem Kollegen Martin Thacker gründete Dan Bodan das Label Mangrove.

* Auf dem Cover seines Demo-Albums Nudity & Atrocity zerschneidet er eine Pizza mit einer CD.

* 2009 war Bodan Mitglied des DJ-Duos Synthdromes, legte House und Electro-Clash in Sheffield auf.