Darren Aronofsky über die Berlinale 2015: “Wir wollen Filme, die berühren“
Am Donnerstag fand die erste Pressekonferenz der Berlinale 2015 statt. Darin stellte sich auch die prominente Jury der Presse und der Öffentlichkeit vor.
Die Jury der Berlinale 2015, die sich am Donnerstag zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte, hat laut Mitglied Daniel Brühl „ein straffes Programm“ vor sich. Auf die Frage, wie er das denn schaffen wolle, antwortet der deutsche Schauspieler auf der Pressekonferenz im Grand Hyatt Hotel am Potsdamer Platz lachend: „Auf jeden Fall nicht so viel trinken!“
Die diesjährige Besetzung der Berlinale-Jury könnte dank ihrer Mischung für einige Überraschungen sorgen. Neben Regisseur und Jury-Präsident Darren Aronofsky („Black Swan“, „Pi“) werden „Mad Men“-Erfinder Matthew Weiner, die französische Schauspielerin Audrey Tautou, der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho („Hunde die bellen, beißen nicht“, „Snowpiercer“), die US-amerikanische Produzentin Martha de Laurentiis („Hannibal“), die peruanische Regisseurin Claudia Llosa und eben Daniel Brühl über die Wettbewerbs-Filme urteilen.
„Bisher habe ich genau einen Film gesehen. Wir haben also noch viel vor in den nächsten Tagen“, erklärt Aronofsky. Bei der Auswahl der Gewinner wollen sie sich nicht von nationalen oder anderen festgelegten Kriterien leiten lassen. „Das Geschichtenerzählen ist eine unserer ältesten Kunstformen und darauf kommt es uns an. Es ist egal woher ein Film kommt. Was wir wollen ist ein Film, der uns berührt“, so Aronofsky weiter.
Und wie kommen die Jury-Mitglieder damit zurecht, plötzlich auf der anderen Seite zu sitzen und Filme zu kritisieren? „Ich habe es zwar noch nicht geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich habe schon lange aufgehört, Filmkritiken zu lesen“, gesteht Schauspielerin Audrey Tautou: „Wir wollen die Beiträge ja nicht kritisieren, also wird es für niemanden wirklich schmerzhaft.“
Und was sagt Matthew Weiner? „Jury klingt tatsächlich ein bisschen so, als würde man über Verbrecher urteilen“, ergänzt er und versichert, niemand habe etwas zu befürchten.
Im Wettbewerb der 65. Berlinale stehen insgesamt 23 Filme, 19 davon konkurrieren um den Goldenen oder den Silbernen Bären. Darunter sind unter anderem „Queen of the Desert“ von Werner Herzog mit Nicole Kidman und James Franco in den Hauptrollen oder die Romanverfilmung von Clemens Meyer „Als wir träumten“, bei der Andreas Dresen Regie führte. Die deutschen Beiträge, wie „Elser“ von Regisseur Oliver Hirschbiegel und „Every Thing Will Be Fine“ von Wim Wenders, ebenfalls mit James Franco in der Hauptrolle, laufen außer Konkurrenz. Gute Chance auf einen Bären haben „Knight of Cups“ von Terrence Malik mit Christian Bale und Natalie Portman, „Journal d’une femme de chambre“ mit Lea Seydoux und „45 Years“ mit Charlotte Rampling.
Die Preisverleihung findet am 14. Februar statt. Als Abschlussfilm der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin wird der Gewinner des Goldenen Bären gezeigt.