Das Mikado Projekt
Deutschlands erster Geheimagenten-Report, der an die Grenze des Erträglichen geht – oder: Wie erfülle ich mir den Traum vom eigenen Film?
Vier Jahre ist es her, daß sich drei smarte Männer im besten Alter gemeinsam im Kino trafen, um dort ihre Arbeit zu tun. Herbert B. und Burkhard P. als Filmvorführer, Torsten E. als Kartenkontrolleur. Gelangweüt von dem, was sie tagtäglich zu sehen bekamen, entschlossen sie sich, ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen.
Teil 2 ihres Lebens begann; die „Born & Emrich Movie Production“ wurde ins Leben gerufen, Burkhard P. als Dritter im Bunde bewährte sich als freier Berater und Mädchen für alles.
Und schon war die Idee für den ersten Film geboren. Die „Boonekamp-Affäre“ entstand. 1981 erlangte der in Super 8 gedrehte Film das Licht der Welt und entpuppte sich zugleich‘ auf lokaler und überregionaler Ebene als Erfolg. Die erste berühmt-berüchtigte Agenten-Persiflage aus dem Hause Born & Emnch erhielt sogar den spontan ins Leben gerufenen „Goldenen Heinrich“.
Dermaßen bestärkt, ging man mit Elan an die Realisierung des „Mikado-Projektes“, dem ersten 35 mm-Film des unorthodoxen Teams. Erneut fiel die Wahl der Thematik auf die faszinierende Welt des Agentenmilieus.
Schauspielerische Unterstützung fand das Trio in Altmeister Eddie Constantin, dem bereits aus Alexander Kluge-Filmen bekannten Alfred Edel sowie dem weiblichen Gegenstück zum Superagenten Max Mikado, Sabine Stoffel; einem neu entdeckten Nachwuchstalent.
Hintergrund-Szenerie war wie gehabt das Rhein-Main-Gebiet. Torsten Emrich, Hauptdarsteller, Regisseur und Interpret des Titelsongs in Personalunion, und Herbert Born, seines Zeichens ausführender‘ Generaldirektor und Produzent des Ganzen, fanden lukrative Partner. Neben der Filmförderungsanstalt gewann man den Hessischen Rundfunk und den Wiesbadener Martin Taege als Co-Produzenten; den Rest steuerte man aus eigenen Mitteln bei.
Nach fast zweijährigen Arbeiten war es dann am 28. Juli dieses Jahres soweit: Die in Filmsachen eher kleinbürgerliche Stadt Frankfurt erlebte die Premiere des „Mikado-Projektes“ im Stile alter Hollywood-Tage. Unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Gäste fuhren die Hauptdarsteller in Nobelkarossen vor und gelangten über einen roten Teppich in das Kino, wo sie vor Jahren ihren Traum zu träumen begannen. Der große Andrang sorgte gar dafür, daß viele Zuschauer mit einem Stehplatz vorlieb nehmen mußten. Nach der Showeinlage, in der Multitalent Torsten Emrich zusammen mit den zwei Susis den Titelsong „Geheim agenten“ präsentierte, hieß es Vorhang auf für 83 kurzweilige Minuten.
Das versammelte Publikum sog die Story um die Verwicklungen des Frankfurter Ebbelwoi-Bond Rudi Wickenreuier mit dem Staragenten Max Mikado begierig in sich rein. Der Film ist Geschichte und Persiflage zugleich. Mit viel Ideenreichtum verarbeitete das Team Slapstick-Einlagen mit schauspielerischen Glanzleistungen.
Grund genug, einen großen Verleih in Szene treten zu lassen, der jetzt den Film bundesweit startet. Schon jetzt plant man einen neuen Film, in dem Torsten Emnch und Sangeskollege Markus die Hauptrollen spielen sollen.
Wer sich köstlich amüsieren will, dem sei das „Mikado-Projekt“ mit dem Flair der großen weiten Welt empfohlen…