Der Amerikanische Traum
Wir waren immer ziemliche Rotzlöffel“, erklärt Hans Platzgumer den radikalen Schritt, den er und sein damaliger Bassist 1989 wagten. Mit 20 Jahren war dem Gitarristen seine vorarlberger Heimat „zu lahmarschig“ geworden. Man beschloß, das Glück in den USA zu suchen. In New York hatten die beiden Österreicher auf Anhieb einen unerwartet guten Start. Das mit dem amerikanischen Drummer The Waz gegründete Trio H.P. Zinker („Der Name“, so Platzgumer, „ist an den Wallace-Krimi ‚Der Zinker‘ angelehnt. Außerdem habe ich eine ziemlich große Nase.“) genoß mit progressivem Metal bald Kultstatus in den einschlägigen Clubs. Schon nach einem halben Jahr stand die erste Platte in den Regalen. Bald darauf aber setzte die Ernüchterung ein. Der amerikanische Traum erwies sich als Seifenblase. „Denn“, so Platzgumer, „der Staat hält die Leute richtiggehend dumm. Doch obwohl es kulturell wie sozial bergab geht, glauben die meisten nach wie vor, im Gelobten Land zu leben.“ Inzwischen ist H.P. nach Hamburg umgezogen:“Hier habe ich wenigstens Leute, die sich mit mir ärgern.“