In den 6oern war Eddie Kramer Jimi Hendrix' Toningenieur. Jetzt bearbeitete er das Werk des Gitarrengottes für eine Neuausgabe
Ab 21. April stehen die zu Jimis Lebzeiten erschienenen Alben und das bisher in dieser Form unveröffentlichte „First Rays Of The New Rising Sun“ im Laden – angeblich in der amtlichen, erstmals von der Hendrix-Familie abgesegneten Version. Was ist dran an Jimi ’97? Wir fragten den Mann, der es wissen muß – Eddie Kramer restaurierte den Original-Hendrix. Was können Jimi-Fans erwarten? Klanglich den besten Jimi, den es bisher gab – der Hendrix-Sound ist jetzt klarer und natürlicher als je zuvor. Die alten Vinyl- und CD-Ausgaben basierten auf Kopien der Masterbänder. Wir hingegen hatten bei 85 Prozent der Songs die Original-Masterbänder zur Verfügung, die in erstaunlich gutem Zustand waren. Wurde das Tracklisting verändert? Nein. Aber zum Beispiel ist jetzt auf „Are You Experienced“ eine andere Version von „Red House“ als auf der damaligen US-Ausgabe – nämlich die, die Jimi ursprünglich wollte.
Wie kannst du dich nach 30 Jahren noch an Jimis Vorgaben erinnern? Wir haben vier Jahre sehr eng zusammengearbeitet, bei 90 Prozent der Aufnahmen war ich dabei. Wenn ich heute diese Bänder höre, wird alles wieder lebendig, so als wäre es erst gestern gewesen. Nach welchen Kriterien wurde „First Rays“ zusammengestellt? Wir haben schriftliche Notizen, auf denen Jimi kurz vor seinem Tod festgehalten hatte, wie er sich das geplante Doppelalbum vorstellte. Warum wurde das Original-Artwork von „Electric Ladyland“ verändert? Jimi empfand das ursprüngliche Cover mit den nackten Ladies, das gegen seinen Willen in London produziert wurde, als beleidigend. Sind weitere Projekte geplant? Seit die Hendrix-Familie über die Rechte an Jimis Musik verfügt, haben viele Sammler bisher unbekannte Bänder angeboten. Wir prüfen, was wir daraus machen können.
