Der Moment, in dem Zack Snyder seine Seele verkauft
Zack Snyder hat „Watchmen" und „300" gedreht, war also mal ziemlich cool. Jetzt dreht er „Batman v Superman" und wird zur Handpuppe für eine Airline. Traurigerweise gibt es davon sogar einen Videobeweis.
In einem vermeintlichen Hintergrundvideo zum kommenden „Batman v Superman: Dawn of Justice“ versucht Regisseur Zack Snyder, die enorme Bedeutung von Turkish Airlines für den Dreh der Comic-Verfilmung zu erläutern. Das Produktionsstudio Warner Bros. hat für den Film eine Kooperation mit der Fluggesellschaft ausgehandelt. Der gemeinsame Promo-Clip, den Turkish Airlines jetzt veröffentlichte, macht betroffen.
Nun sind Sponsoring und Product Placement in Filmen zwar nichts Ungewöhnliches. Man denke nur an James Bond, der in einer Fantasiewelt lebt, in der Menschen ausschließlich Sony-Geräte nutzen. Aber die Vehemenz, mit der Snyder („Watchmen“, „300“) den Namen der Fluggesellschaft ab der Hälfte des Videos einstreut, ist besonders kaltschnäuzig. In 90 Sekunden muss er den Namen des Unternehmens fünf Mal nennen – mit den absurdesten Parallelen zum Film.
https://www.youtube.com/watch?v=OoUSLNyOTUg
Zwar muss Snyder selbst lächeln, wenn er erklärt, dass Turkish Airlines ihm dabei helfe, in der fantastischen Welt der Superhelden nicht den Bezug zur Realität zu verlieren, aber das kann den Marketing-Stunt auch nicht mehr retten. Während er also von Turkish Airlines schwärmt, werden martialische Explosionen und Kampfszenen reingeschnitten, danach die Nahaufnahme von kleinen Törtchen, die man im Flieger kaufen kann. Die Scheckübergabe zwischen Turkish Airlines und den Produzenten von Warner Bros. ist leider nicht zu sehen. Auch nicht, wie Zack Snyder nach dem Dreh des Interviews darüber nachdenkt, wann genau er seine Seele verkauft hat.
„Batman v Superman: Dawn of Justice” startet am 24. März in den deutschen Kinos und wird wahrscheinlich sehr viel Geld einnehmen. Es sei denn die potenziellen Zuschauer haben es bis dahin bereits für Turkish-Airlines-Flüge ausgegeben.