“Der Pate”: Kameramann-Legende Gordon Willis ist tot
Der Mann, der alle drei Teile des Paten und zahlreiche Woody-Allen-Filme ins rechte Licht setzte, verstarb im Alter von 82 Jahren.
Gordon Willis war einer der bedeutendsten Kameramänner Hollywoods. Sein Stil – satte, warme Sepia-Töne, viel Schatten – verpassten vielen seiner Filme eine nostalgisch-sinistre Stimmung – und ihm den Spitznamen “Prince of Darkness”.
Allein zwischen 1971 und 1977 gewannen Filme, bei denen Willis hinter der Kamera gestanden hatte, 19 Oscars, angefangen mit “bester Film” für “Der Pate” und “Der Stadtneurotiker” bis hin zu bester Nebendarsteller für Jason Robards in “Die Unbestechlichen” (Drittplatzierter unserer Liste der 55 besten Spionagefilme) und “beste Schauspielerin” für Jane Fonda in “Klute”. Willis selbst wurde zweimal für einen Oscar nominiert, für Woody Allens “Zelig” und “Der Pate III”, bekam aber erst 2010 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk – vielleicht auch, weil er sich nie als Teil des Hollywood-Establishments sah, das seiner Ansicht nach die meiste Zeit mit “Golfspielen und Dinner-Partys” verbrachte.
Sein letzter Job als Kameramann war Alan J. Pakulas “Vertrauter Feind” mit Harrison Ford und Brad Pitt aus dem Jahre 1997. Danach war er es nach eigenen Angaben leid “im Regen rumzustehen und darauf zu warten, dass Schauspieler aus ihrem Wohnmobil kommen.”
Woody Allen nannte Willis in einem Statement zu dessen Tod “ein Riesentalent und eine der wenigen Personen, die dem Hype um sie herum gerecht wurden.” Worte, die Willis gemocht hätte, denn auch wenn er der Mann im Schatten der Kamera war: an Selbstbewusstsein mangelte es ihm nicht. Auf die teilweise extrem dunklen Szenen in “Der Pate” angesprochen, antwortete er in der Dokumentation “Visions of Light”: “Vielleicht bin ich ein paar Mal zu weit gegangen…aber Rembrandt ist auch ein paar Mal zu weit gegangen.”