Der Sänger und das liebe Vieh
Mit einem Zoo im Garten seiner Villa verschafft sich Italo-Rocker Zucchero Ablenkung vom Liebesleid.
Kein Schild, kein Briefkasten. Nur eine Video-Kamera lugt über das gußeiserne Tor. Nach ein paar Sekunden öffnen sich die Flügeltüren. Dann kommt sie ins Blickfeld — die Villa von Italiens bestem Joe Cocker: Zucchero. Das „Haus“, wie er bescheiden von seiner Prachthütte in der NordToskana spricht, „ist der Ort, wo ich Frieden mit mir und der Welt finden kann.“ Dazu braucht er solche Kleinigkeiten wie erlesene Gemälde, Antiquitäten, vier Bedienstete, einen künstlichen Badesee, einen Rolls Royce und ein Mercedes-Cabrio. Vor allem aber: Tiere, Tiere, Tiere. Wie Doktor Doolittle muß sich Zucchero zwischen zwei Kühen, einem Esel, zahlreichen Katzen, Hunden und Enten fühlen.
„Ich finde Tiere oft interessanter als Menschen. Weil sie keine Show abziehen.“ Vielleicht aber ist auch fehlende menschliche Zuneigung die Ursache für Zuccheros Tierliebe. Denn: Der Titel seines größten Hits ‚Senza Una Donna‘ („Ohne eine Frau“), ist für ihn immer noch bittere Realität. „Ich war zwölf Jahre lang verheiratet, lebe jetzt aber in Trennung.“ Und daran hat er zu knabbern: „Das Leben ist schwer genug. Da braucht man die Hilfe eines Menschen, den man liebt.“ Wenn ihn der Weltschmerz packt, setzt er sich ans Klavier um eine Ballade wie ‚Pane E Säle‘ auszuweinen. Oder er philosophiert mit Luciano Pavarotti über den Sinn des Lebens. Der Operntenor zählt seit Jahren zu den besten Freunden des 39jährigen.