Diagrams


Tunng-Gründer Sam Genders findet zurück zur Musik.

Früher sang Sam Genders alias Diagrams bei der experimentellen Folk-Elektronik-Band Tunng. Vor drei Jahren stieg er dort aus. Aber nicht, weil ihm die Musik oder seine Kollegen nicht mehr gefielen: Genders lobt das aktuelle Album der Band, das erste ohne ihn, anstandslos und hängt immer noch gerne mit seiner alten Band ab. Dazu ist sein melodiöses Solodebüt Black Light alles andere als eine Abkehr vom Tunng-Sound „Irgendetwas passte damals einfach nicht. Ich war unglücklich, was aber vor allem mit mir selbst zu tun hatte“, sagt er.

Genders verabschiedete sich erst mal vom Musikmachen, las Selbsthilfebücher, schlug sich als Assistenzlehrer durch. Die Arbeit mit den Schülern nennt er eine „mind-blowing experience“, die ihn so sehr forderte, dass er dabeiblieb, um herauszufinden, was ihn daran eigentlich so forderte. „Früher habe ich mich oft in der zweiten Reihe versteckt. Doch in der Schule ging das nicht. Ich habe dabei aber festgestellt, dass das Leben gar nicht so kompliziert ist.“ Seine hinzugewonnene Leichtfüßigkeit zeichnet sich in seinen neuen Songs ab. Die Produktion von Black Light nennt er wegen ihrem Übereinanderschichten vieler klarer Melodien „geometrisch“. Es klingt in jedem Fall gut, wenn Genders in der ersten Reihe steht.

CD im ME S. 19, Platte des Monats S. 81

* Sam Genders gründete 2003 mit Mike Lindsay die Band Tunng. Anfangs wollte Genders nicht live auftreten. Um ihren komplexen Sound trotzdem auf die Bühne zu bringen, wuchs die Band auf Kollektivgröße an.

* Auch das Diagrams-Album werden künftig nicht weniger als neun Musiker live umsetzen.