Die 50 besten Songs des Jahres 2021
Wir haben für unser großes Jahresrückblicks-Special nicht nur eine Liste der 50 besten Alben 2021 kuratiert, sondern auch eine der 50 besten Songs. Hier die Top 10 feat. Arlo Parks, Black Midi und Danger Dan – und unsere Playlists mit den Plätzen 1-50.
Es ist wieder so weit: Jahresendzeit ist Listenzeit. Und auch wir haben es uns in schöner Tradition nicht nehmen lassen, im gedruckten Musikexpress 01/2022 das Popjahr 2021 Revue passieren lassen. Herzstück unseres großen, 43-seitigen Jahresrückblicks ist einmal mehr unsere Liste der „50 Platten des Jahres“. Eben diese Liste enthalten wir Euch nun auch sukzessive online nicht länger vor – vielleicht mögt Ihr ja die „besinnlichen“ Tage (lies nicht: Lockdown) dafür nutzen, bisher nicht entdeckte, 2021 erschienene Musik nachzuhören. Gönnt Euch!
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Wenn Ihr anderer Meinung seid, teilt sie uns gerne mit – in unserem Pop Poll 2021 könnt Ihr nebenbei jede Menge Preise gewinnen.
Wer keinen Bock auf Platten, aber Hits hat, ist hier richtig: Im Folgenden seht und hört Ihr unsere 10 Songs des Jahres. Weiter unten verlinken wir die entsprechenden Playlists, inklusive den Plätzen 11-50, auf Spotify, Deezer, Apple und Co.
P.S.: Und da Musik vieles, aber nicht alles ist, haben wir uns in unserem großen Jahresrückblick auch abseits davon dem Popkulturjahr 2021 gewidmet. Hier findet Ihr, wie auch schon davor im Heft, streng subjektive Listen der:
Die 50 besten Songs des Jahres 2021
Danger Dan – „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“
Wie 50 Jahre zuvor John Lennon mit „Imagine“ verpackt auch der Rapper-turned-Sänger Danger Dan seine Sozialkritik in eine eingängige Klaviermelodie zwischen Kinderlied und Kabarettstück. Doch im Bauch der Trojanischen Antilope wartet die Kalaschnikow, zielt auf die explizit genannten, gefährlichen Schwurbler wie Jürgen Elsässer, Götz Kubitschek, Ken Jebsen sowie Alexander Gauland und zeigt dabei, wie man mit den eigenen Waffen geschlagen werden kann. Der wichtigste deutschsprachige Song des Jahres.
Lorde – „Solar Power“
Lordes Sommerhit-Moment schwappte in die Welt hinaus wie eine große Welle Aufbruchsstimmung. Ein federleichter Song, minimalistisch im Auftakt, luftig und sonnenbesprenkelt, ein bisschen Laurel-Canyon-Folk, ein bisschen Primal Scream, ein bisschen George Michaels „Freedom ’90“, und dann – „when you feel it kicking in“ – dieser Monster-Refrain, den man den ganzen Sommer über nicht aufhören wollte laut mitzusingen.
3. Olivia Rodrigo – „Good 4 U“
„Drivers License“ war der Über-Hit des Jahres. Dass danach erst der noch bessere Popsong kam, zeigte eindrücklich, was man vorher schon ahnte: Olivia Rodrigo ist jetzt die Queen of Teenage Pop. „Good 4 U“ ist genauso catchy wie die Singles davor, hat aber schärfere Kanten und Pop-Punk-Verve und laute Gitarren und einen super Mitsing-Refrain zum Wut-Rauslassen.
4. Japanese Breakfast – „Be Sweet“
Ein Bass wie ein Magenschwinger und ein die Verhältnisse verkehrendes, modifiziertes Sprachsample aus Frank Skis „Whores In This House“ von 1993 treiben diese wunderbar obszönen Raps voran. Ein Manifest ungezügelter weiblicher Sexualität, das in diesem distanzierten Sommer besondere Wirkung entfaltete. Und heuchlerischen Moralhütern die Köpfe vor Schamesröte sprengte.
5. Lil Nas X – „Montero (Call Me By Your Name)“
This is who the F*** I am: Montero Lamar Hill steht mit dem Titel seines Frühlings-Hits nicht nur zu seiner bürgerlichen Identität, sondern per Namecheck des queeren 2017er-Blockbusters auch zu seiner Homosexualität. Und wem das noch nicht eindeutig genug war, für den rutschte Hill im Video in die Hölle hinab und gab dem Teufel persönlich einen Lapdance.
6. Sharon Van Etten & Angel Olsen – „Like I Used To“
Besser hätte man sich ein Duett nicht ausdenken können: Zwei der einflussreichsten Singer-Songwriterinnen der vergangenen Dekade machen gemeinsame Sache und treffen die goldene Mitte aus Country-Folk und opulenter Girlgroup-Ballade. A Match made in Indie-Heaven.
7. Nick Cave & Warren Ellis – „White Elephant“
Mit Meisterhänden baut Ellis einen Spannungsbogen über Caves poetische Gedanken zur Black-Lives-Matter-Bewegung. Die Nerven liegen blank, dann die fast weihnachtliche Zuversicht mit der erlösenden Coda: „A time is coming, a time is nigh / for the kingdom in the sky.“
8. Arlo Parks – „Hope“
In den Strophen ihrer zeitlosen Soulnummer verhandelt die Britin individuelle Ängste und Unsicherheiten, um deren Träger*innen im kraftspendenden Refrain zu vereinen: „You’re not alone like you think you are / we all have scars, I know it’s hard.“
9. Black Midi – „John L“
Ob die Welt nach Corona bereit ist für ein Comeback der Indie-Disco? Man würde es sich sehr wünschen. Denn wie gut könnte man diesen euphorischen Stampfer bitte zwischen Interpol und Bloc Party auflegen? Zurück in die Röhrenjeans, den Seitenscheitel nochmal richten und hoch die Bottle!
10. Tirzah – „Send Me“
Die Londonerin braucht nur ganz wenig für ganz viel: Computer-Bassdrum, bisschen E-Gitarre, ein paar Hi-Hats. Und natürlich ihre Stimme, mit der sie alles wie in Zeitlupe umspielt. Die intimste Song-Skizze des Jahres und ein Meisterwerk der Pop-Destillation.
Die Plätze 11-50 seht und hört hier in unseren Playlists der 50 besten Songs des Jahres 2021 unter: