Die Beastie Boys auf Nebenwegen


Brand Royal: Grand Royal begann als Tagtraum, wurde ein Triumph und endete in Trauer. Lange hegten die Beastie Boys die Idee von einem eigenen Labet. 1993 war es so weit: Grand Royal ward gegründet und flugs das Debüt von Luscious Jackson veröffentlicht. Es folgten Alben von Sean Lennon, Bis, Buffalo Daughter, eine EP von Ad-Rocks Nebenprojekt DFL, obskure Beastie-Boys-Kompilationen und mehr. 1993 erschien zudem die erste Ausgabe des Grand-Royal-Magazins. Ursprünglich als Fanzine gedacht, entwickelte das extrem stilsichere Hochglanzblatt schnell ein Eigenleben. Nach sechs Ausgaben wurde es 1997 aus Geldmangel eingestellt. Aus den gleichen Gründen machte 2001 auch das Label dicht. „Eine der schwersten Entscheidungen, die wir jemals treffen mussten „, sagte ein trauriger Mike D und ergänzte nun im ME-Interview: „Grand Royal war eine gute Idee, aber es wurde immer mehr zu einem Geschäft. Und Geschäfte interessieren uns nicht.“

Tibetan Freedom Concert: 1993 spenden die Beastie Boys die Tantiemen für zwei Songs von „III Communication“ für die Gründung des Milarepa Funds, einer Organisation, die sich dafür einsetzt, dass die Ungerechtigkeit gegenüber Tibet seitens der chinesischen Besatzungsmacht ins öffentliche Bewusstsein dringt. 1994 geben die Beastiesvier Konzerte, deren Einnahmen der Stiftung zugeführt werden. Und dann schreiben sie Geschichte: 1996 findet das erste ihrer „Tibetan Freedom Concert“-Festival statt, lockt 100.000 Besucher und ist somit das größte Benefiz-Festival in den USA seit Live Aid im Jahr 1985. Ein Triumph, dem weitere folgen.