Die Berliner Märtini Brös. ihrer Platte und rocken auf flashen auf der Bühne.
Bei den Märtini Brös. ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Weder sprechen Mike Vamp (40) und DJ Cle (35) besonders gern dem Bond’schen Lieblingsgetränk zu, noch sind sie verwandt oder gar verbrüdert. Zudem sind die beiden Herren, die auf dem Cover ihres Erstlingswerkes solch bemitleidenswert ramponierte Visagen zur Schau tragen, im wirklichen Leben die Friedfertigkeit in Person – und sie gehören zu den Hoffnungsträgern der deutschen Clubmusik. Ihr Ansatz: elektronische Musik mit analogen Instrumenten zu kombinieren.
Nach Jahren der losen Zusammenarbeit, die sie seit 1992 pflegen, haben der Halbitaliener und gebürtige Frankfurter Mike, der bis dahin mit wilden Soloperformances von sich reden gemacht hatte, und der Berliner Szene-DJ Cle ihre fruchtbare Teamarbeit intensiviert und präsentieren nun stolz „Play“ – ein wahres Kleinod, für das sie auch gleich grinsend eine schillernde Schublade anbieten: „Unsere Musik bewegt sich zwischen Glamhouse und Electrodelic. Wir haben starke Einflüsse aus der psychedelischen Phase der englischen Popmusik verarbeitet.“ Scheu vor musikalischem Neuland ist den umlautigen Brüdern fremd. Das bewiesen sie bereits in ihrer ersten größeren Kooperation im Jahr 1997, als sie im Auftrag von Katharina Thalbach viel gelobte Interpretationen von Mozarts „Don Giovanni“ für eine Aufführung im Berliner E-Werk produzierten. Inzwischen sind die Märtini Brös. ein etabliertes Team, und wenn nicht gerade Remixe für Tocotronic, 2raumwohnung o.a. anstehen, treten sie mit Begeisterung live in Aktion. „Wir wechseln uns auf der Bühnepermanent an Gitarre und Keyboard ab, singen beide mehr oder weniger richtig und arbeiten ohne strenge Arrangement-Vorgaben. Auf Platte flashen wir mehr, auf der Bühne rocken wir mehr!“
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